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Systemische Aufstellungen II

Vertiefungskurs
Dozentin und Teilnehmerin in Raum
© Andrea Hansen

In diesem Aufbaukurs zu dem systemisch-konstruktivistischen Ansatz der Aufstellungsarbeit steht die Vertiefung in Supervisionsaufstellungen, prototypischen Strukturaufstellungen und Tetralemma-Aufstellungen im Fokus. Über vier Module hinweg werden praxisrelevante Methoden vermittelt, um Ihre Fähigkeiten als Coach, Berater*in oder Führungskraft zu erweitern. Ziel ist es, in der beruflichen Praxis flexibel und kreativ mit verschiedenen Systemen, Teams und Entscheidungssituationen umzugehen.

Status:
In Vorbereitung
Weiterbildungsformat:
Seminar
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Leistungsumfang:

3 ECTS-Leistungspunkte

Voraussetzungen:

abgeschlossenes Hochschulstudium/Ausbildung + Berufserfahrung, methodische Zusatzqualifikation + systemische Qualifikation

Teilnahmebetrag:

2.190 Euro (5 % Ermäßigung für FHP-Alumni)

Bildungsurlaub:

in Brandenburg und Berlin anerkannt

Unsere Lehrenden
  • Profilbild von Andrea Berreth

    Diese Weiterbildung bietet eine einzigartige Chance, tief in die Welt der Aufstellungsarbeit einzutauchen. Wir werden nicht nur die Vielfalt der Supervisionsaufstellungen, prototypischen Strukturaufstellungen und Tetralemma-Aufstellungen erforschen, sondern auch praxisnahe Strategien für die Beratungsarbeit entwickeln. Mein Ziel ist es, dass alle Teilnehmenden nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch die praktische Anwendung dieser kraftvollen Werkzeuge im jeweiligen beruflichen Kontext meistern. Lassen Sie uns gemeinsam in die Tiefe gehen und neue Perspektiven für eine effektive Beratungspraxis entdecken.

    Dr. Andrea Berreth
    Kursleitung
  • Thomas Jorzyk

    Aufstellungen bieten die höchst unwahrscheinliche Möglichkeit, Schwierigkeiten von Menschen tatsächlich von innen heraus zu erleben und zu verstehen. Diese Schwierigkeiten dann auch noch durch geschultes Vorgehen innerhalb kurzer Zeit in Bewegung und in Lösung zu bringen, ist die besondere sowie rätselhafte Wirkung dieser Methodik. Gefragt sind hierbei nicht allein Wissen und Können, es ist die eigene Intuition, die genutzt werden darf und die mit der Zeit zu einer verlässlichen Partnerin wird. Die Beziehung zu dem eigenen Selbst kann dafür in dieser vertiefenden Weiterbildung gestärkt werden.

    Thomas Jorzyk
    Dozent

Auf einen Blick

Wie auch der Zertifikatskurs Systemische Aufstellungen basiert diese fortgeschrittene Weiterbildung auf einem systemisch-konstruktivistischen Ansatz und lehnt sich an die von Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd und Dipl.-Psych. Insa Sparrer entwickelte „Systemische Strukturaufstellung“ an. Vertieft werden soll nun in vier Modulen à zwei Tage das Arbeiten mit systemischen Aufstellungen in einem supervisorischen Kontext sowie die Arbeit mit Teams und in Organisationen. Gleichzeitig wird die Rolle des Coaches, der Berater*in oder auch der Führungskraft in den Blick genommen und die Person in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt. Die intensive Auseinandersetzung mit diesen innovativen Methoden ermöglicht eine vielseitige und wirkungsvolle Herangehensweise.

Teilnahmevoraussetzungen

Die Weiterbildung richtet sich an Menschen, die mit der Methode der Systemischen Strukturaufstellung in Theorie und Praxis schon vertraut sind und deren Anwendung sie nun vertieft üben wollen. Die Fähigkeiten müssen nachgewiesen werden. Senden Sie uns Ihre Nachweise (Übersicht Ihrer beruflichen Laufbahn und Qualifikationen) per E-Mail zu. Wir überprüfen, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen und senden Ihnen im Anschluss den Link zum Anmeldeformular:

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium/Berufsausbildung und einschlägige Berufserfahrung
  • Zertifizierte methodische Zusatzqualifikation (Beratung, Coaching, Supervision, Mediation, Therapie o. ä.)
  • Nachweis einer Qualifikation in Systemischen Aufstellungen im Umfang von Minimum 100 UE notwendig

Ziele

  • vertiefte Anwendung von Supervisionsaufstellungen in Beratungssituationen
  • Entwicklung von Fähigkeiten zur Lösung supervisorischer Herausforderungen in der eigenen Beratungspraxis
  • praktische Übungen zu den drei Unterarten der Supervisionsaufstellungen
  • Anwendung von prototypischen Strukturaufstellungen (PTA) als Werkzeug für die Integration neuer Teammitglieder, im Konfliktmanagement und bei der Förderung kreativer Ideen
  • Stärkung der Führungskompetenz bei Diversität durch die Auseinandersetzung mit spezifischen Situationen in Teams und Organisationen
  • Vermittlung und Anwendung des Tetralemma-Formats für Entscheidungssituationen und bei der Entwicklung von Lösungsansätzen
  • Förderung eines vertieften Verständnisses des Tetralemma-Formats und umfassende Reflexion über dessen Einsatzmöglichkeiten
  • praktische Nutzung des Lösungsgeometrischen Interviews nach Insa Sparrer zur Bereicherung der eigenen Beratungskompetenz

Dozierende

  • Dr. Andrea Berreth, Kursleitung, systemische Beraterin/Coach und systemische Aufstellerin (Infosyon-Professional), Berlin
  • Thomas Jorzyk, Dipl. Sozialpädagoge, Systemischer Berater/Therapeut und Systemischer Aufsteller-SySt ©

Module & Inhalte

Supervisionsaufstellungen sind immer dann angezeigt und hilfreich, wenn im Beratungskontext mit zwei oder mehr Systemen gearbeitet wird – mit dem zu supervidierenden System und mit dem der Beraterin, des Coaches oder Mediatoren. „Grammatikalisch“ wird mit doppeltem Fokus gearbeitet. Da viele Teilnehmende der Aufstellungsweiterbildungen selbst beratend tätig sind, haben ihre beruflichen Beratungsanliegen häufig supervisorischen Charakter. Aus Sicht der Aufstellungsarbeit sind hier jedoch einige Besonderheiten zu berücksichtigen, die an 1 – 2 Tagen intensiv vermittelt und erprobt werden. So erleben wir die drei Unterarten der Supervisionsaufstellung (SVA 1, 2 und 3) und üben diese ausgiebig. Auch das Lösungsgeometrische Interview nach Insa Sparrer wird demonstriert und geübt.

  • Anwendung von Supervisionsaufstellungen in Beratungssituationen
  • Vermittlung von Besonderheiten in der Aufstellungsarbeit
  • intensive Übungen zu den drei Supervisionsaufstellungs-Unterarten
  • Anwendung des Lösungsgeometrischen Interviews nach Insa Sparrer

In Teams und Organisationen kommt es häufig zu „typischen“ Situationen und Fragestellungen:

  • Neue Mitarbeitende kommen ins Team – Wie können diese gut integriert werden?
  • Im Team herrschen zwei oder mehr verschiedene Meinungen – Wie kann trotzdem an einem Strang gezogen werden?
  • Die neue Führungskraft ist weiblich, jung und besser gebildet als das Team – Wie kann Führung gelingen?

Auf solche oder ähnliche Fragestellungen kann mit einer prototypischen Strukturaufstellung „unverfänglich“ geblickt werden, ohne konkret auf ein bestimmtes Team einzugehen

Prototypische Strukturaufstellungen (PTA) sind eine relativ junge Aufstellungsform. Sie unterscheiden sich grundlegend von den anderen Aufstellungsformaten, in denen wir spezifisch für Klient*innen und zu einem konkreten Anliegen aufstellen. Grundlage der PTA sind hingegen „typische“ Fragestellungen oder Problemsituationen. Ziel der PTA ist es, über das Betrachten einer typischen „Geschichte“ im Raum auf gute Ideen für das eigene Anliegen als Team zu kommen. Diese Ideen könnten z.B. in einer Teamentwicklung gemeinsam ausgetauscht und weiterentwickelt werden. Die PTA dient damit als Möglichkeit, neue Perspektiven und Impulse zu gewinnen, ohne gleichzeitig in die spezifische Dynamik des eigenen Falls zu tief einzusteigen.

Für den Gastgeber der PTA gibt es einige Besonderheiten, wie Autodesignation und Autokonstellation, zu beachten. Diese werden in der Weiterbildung vermittelt.

  • Prototypische Strukturaufstellungen nutzen: Anwendung von PTA als Werkzeug für Fragestellungen, die im Alltag oder in Teams immer wieder auftreten können
  • Förderung kreativer Ideen, Perspektivwechsel und neuer Lösungsansätze
  • Autodesignation und Autokonstellation

Das Seminar lädt ein, sich selbst als Aufstellungsleiter*in und Berater*in genauer in den Blick zu nehmen:

  • Reflexion der Rolle als Aufstellungsleiter*in bzw. Berater*in
  • Konzepte für Selbst, Grenze und eigener Raum
  • Strategien zur beraterischen Stabilität gegenüber Sogkräften und Eigensinnigkeit von Systemen
  • Erkennen und Auflösen von Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen

Das Format der Tetralemma-Aufstellung (TLA) ist eine der bekanntesten und faszinierendsten Entwicklungen von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd. Sie eignet sich für Entscheidungssituationen und hilft, nicht im Dilemma stecken zu bleiben. Während wir häufig in der Logik von "entweder das Eine oder das Andere" verharren, macht uns das Tetralemma auf die 3. Position von „Beides“ und die 4. Position von „Keines von beidem“ aufmerksam.  Als Format ist das Tetralemma einerseits sehr einfach zu verstehen und relativ leicht in der Organisationsberatung als auch im persönlichen Bereich einzusetzen. Da sich mit der Struktur des Tetralemmas auch gut in Großgruppenformaten arbeiten lässt, lohnt sich aber auch ein vertiefter Blick auf dieses Format. Diesen wollen wir in dieser Weiterbildung wagen.

  • Tetralemma-Aufstellungen für Entscheidungssituationen: Vermittlung der Anwendung von TLA, um Dilemmasituationen zu überwinden
  • Hervorhebung der Positionen "Beides" und "Keines von beidem" als Lösungsansätze
  • Anwendung des Tetralemma-Formats
  • Übungen mit Tetralemma-Format

Anmeldung & Information

ZEW – Zentrale Einrichtung Weiterbildung

Raum 1.10