Studienverlauf & Module
Der Studienverlauf in allen drei Designstudiengängen zeichnet sich durch ein extrem hohes Maß an Durchlässigkeit aus. Studierende aus dem Interface-, Kommunikations- und Produktdesign sind ausdrücklich dazu aufgefordert auch Kurse aus den jeweils anderen beiden Studiengängen zu besuchen. Im Hauptstudium müssen nur 50 % der Entwurfs-Credits im eigenen Studiengang erbracht werden.
Sie finden hier neben den Modulen auch exemplarische Studienverläufe am Beispiel zweier fiktiver Kommunikationsdesigner dargestellt. Das Prinzip gilt aber ebenso für Interface- und Produktdesigner.
Modulübersichten für alle Design-Studiengänge
Im Modulplan finden Sie alle Module der Bachelor-Studiengänge Interfacedesign, Kommunikationsdesign, Produktdesign sowie des Master-Studiengangs Design im Überblick.
Bachelor-Studiengänge (1.–3. Semester): Grundlagen und Orientierung
Im ersten Studienabschnitt werden Gestaltungsgrundlagen, fundierte handwerkliche Fertigkeiten und theoretische Grundlagen vermittelt, erste Projekterfahrungen gesammelt sowie eine erste fachliche Orientierung geboten. Die Lehrveranstaltungen aller drei Studiengänge Interface-, Kommunikations- und Produktdesign während des 1. Studienabschnitts werden grundsätzlich Studiengang übergreifend unterrichtet, wiewohl es bei der Fachorientierung und den Werkstattkursen zu durchaus intendierten Studiengang spezifischen Konzentrationen kommen darf. Das Studium fordert und fördert einen individuellen Zuschnitt durch ein ausgeprägtes System von Wahlpflichtangeboten. Die ersten drei Semester Ihrer Semester im Studiengang Kommunikationsdesign können daher – je nach fachlicher Fokussierung – folgendermaßen aufgebaut sein.
Im Folgenden skizzieren wir zwei extreme Studienverläufe anhand plakativer Personas. Damit werden potenzielle Ausbildungsentwicklungen sichtbar, die durch unser Studienkonzept der Wahlpflichtfächer und Transdisziplinarität ermöglicht wird.
Persona 1: Ann, die irgendwie alles kann …
Ann studiert Kommunikationsdesign und will möglichst die komplette Bandbreite der Gestaltung auch aus den anderen Designstudiengängen erschließen. Sie wählt zwei Fachorientierungskurse aus den beiden anderen Studiengängen und stellt auch ihr Werkstattprogramm recht bunt zusammen. Ann ist auf dem Weg, eine Generalistin zu werden. Sie schätzt an Potsdam, dass sie in ihrem Studium nahezu alle Facetten der Gestaltung wird ausprobieren können.
Persona 2: Bill, der weiß was er will …
Bill studiert ebenfalls Kommunikationsdesign, weiss aber im Gegensatz zu Ann schon ganz genau, dass er später im Bereich Layout und Corporate Design arbeiten will. Fachorientierung heißt für Bill „Fokussierung“ und so nutzt er die Möglichkeit des Transdisziplinären in der Fachorientierung nicht dezidiert – ihm genügt, dass in seinen Kommunikationsdesign-Kursen stets Kommilitonen aus den anderen Studiengängen teilnehmen. Bill hat sich schon immer für Erscheinungsbilder und Magazine interessiert – hier an der FHP kann er zum Spezialisten werden. Auch in den Werkstattkursen holt er sich zielgerichtet sein Rüstzeug für Bild- und Printproduktion. Ihn reizt der Ausblick auf ein Studium, in dem er sich hauptsächlich seinem Steckenpferd widmen kann.
Bachelor-Studiengänge (4.–8. Semester): Fokussierung und Vertiefung
Der zweite Studienabschnitt ist stark geprägt von Entwurfsarbeit in vorwiegend projektorientierten Aufgabenstellungen – 80 CP, also zwei Drittel der 120 CP (= 150 CP abzgl. 30 CP für das Praxissemester), werden in Entwurfsleistungen erbracht. Mindestens ein Projekt muss belegt werden – ergänzt um sechs Fachvertiefungen; maximal drei Projekte können belegt werden – ergänzt um zwei Fachvertiefungen. Hinzu kommen 3 Leistungsnachweise aus der Theorie sowie ein Leistungsnachweis in handwerklich-technischer Vertiefung oder einem Komplementärfach. Ein ganzes Semester ist für das Fachpraktikum reserviert, das inklusive Bericht mit 30 CP creditiert wird. Dieses Praxissemester kann nach eigener Wahl terminiert sein. Den Abschluss des zweiten Studienabschnittes bildet die Bachelor-Arbeit, die im achten Semester studienbegleitend angefertigt wird.
Persona 1: Ann, die irgendwie alles kann …
Ann setzt im zweiten Studienabschnitt ihren explorativen Weg fort; sie möchte soviel wie möglich ausprobieren. Sie nimmt an nur einem Projekt teil und versucht mit sechs Fachvertiefungen möglichst viele unterschiedliche Impulse aufzunehmen. Ann hat bereits mit ihrem ersten berufsqualifizierenden Abschluss ein enormes fachliches Repertoire aufgebaut und wird sich mit dieser „Broadliner“-Kompetenz in einer großen Werbeagentur bewerben – dort hat sie bereits ihr Praktikum verbracht.
Persona 2: Bill, der weiß was er will …
Bill kann im zweiten endlich praxisnah anwenden, was er im ersten Studienabschnitt erlernt hat. Drei umfangreiche Praxisprojekte sind die prägenden Elemente seines Studiums – flankiert von weiteren Fachvertiefungen. Auch in der Theorie hat sich Bill fokussiert. Die drei Projekte haben dafür gesorgt, dass Bill bereits nach 8 Semestern praxisnahe Erfahrungen mit komplexen Projekten vorweisen kann. Er wird sich als Art-Director in Agenturen, Büros oder Redaktionen mit Schwerpunkt Corporate Design, Werbung oder Editorial Design bewerben oder sich in diesem Bereich selbstständig machen. Die praxisnahe projektorientierte Ausbildung sorgt für einen harmonischen Berufseinstieg.