Beratung und Coaching für Gründer*innen

"Mit der Freiheit und der Kunst, mich selbst zu führen, bin ich immer noch herausgefordert. 

Bewährt haben sich im Laufe der Zeit aber schon ein paar Dinge: Nach jedem großen abgeschlossenen Auftrag mache ich einen Tag Pause und feiere den Erfolg durch eine Belohnung. Außerdem halte ich mir den Sonntag immer als Ruhetag frei, egal was ist. Ab und zu mache ich auch montags frei, denn ich habe festgestellt, wenn ich mich gut erhole, kann ich auch effektiver arbeiten."

"In dem Moment, in welchem wir eine unternehmerische Tätigkeit entwickeln, sind wir steuerpflichtige Subjekte. Das bedeutet, dass man als Erstes eine Steuernummer beim zuständigen Finanzamt beantragen muss. Ohne Steuernummer kann man z. B. keine Rechnungen schreiben. 

Die Abgabe einer fälligen Steuererklärung ist zudem eine Pflicht! Bereits die Nichtabgabe fälliger Steuererklärungen begründet den Verdacht der Steuerhinterziehung." 

"Ich würde immer dazu raten, sich mit anderen auszutauschen, die schon gegründet haben. 

Zuhören und Fragen stellen sind beim Netzwerken besonders wichtig. So entstehen Gespräche, die verbinden und an die sich dein Gegenüber erinnert. Eine Zusammenarbeit, eine Weiterempfehlung oder eine Einladung werden viel wahrscheinlicher."

"Gründungsideen dürfen sich weiterentwickeln im Prozess. Wichtig ist, sich nicht im Keller einzuschließen und zu probieren, das perfekte oder möglichst umfangreiche Angebot zu entwickeln, sondern mit einer ersten Idee direkt an den Markt zu gehen. Der Trick ist, so früh wie möglich Feedback zu erhalten und dadurch das erste Angebot zu validieren, weiterzuentwickeln und zu konkretisieren.

Menschen möchten natürlicherweise Teil von etwas Größerem sein: Wer offen darüber spricht, wo er/sie hin möchte, was er/sie gut kann, was er/sie lernen möchte und was ihn/sie antreibt, wird ganz automatisch auf Menschen treffen, die diese Träume und Ziele unterstützen wollen und können."

"Ich denke, was man viel mehr braucht als "Risikobereitschaft" ist Selbstdisziplin, Selbstvertrauen und ausreichende Leidenschaft. Als Gründer*in muss man sich ziemlich gut strukturieren, um Kraft dafür zu finden. Man muss für das eigene Vorhaben wirklich brennen. 

Risikobereitschaft wird oft mit Planlosigkeit oder Improvisation verwechselt. Ich habe gelernt: Einen sehr detaillierten und durchdachten Plan zu haben, aber gleichzeitig die Bereitschaft, jederzeit nach Bedarf von dem Plan abzuweichen, funktioniert sehr gut."

"Die Erstellung eines soliden und realistischen Geschäftsplans ist entscheidend, um potenzielle Investor*innen oder Kreditgeber*innen zu überzeugen. Freelancer*innen sollten zuerst ihren genauen Kapitalbedarf ermitteln, um die passende Finanzierungsoption auszuwählen. Eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Bedürfnisse und der Rückzahlungsfähigkeit ist wichtig, um die passende Finanzierungsoption zu wählen. 

Zudem sind das Networking und der Aufbau von Beziehungen zu potenziellen Finanzierungspartnern*innen von großer Bedeutung. Außerdem sollten sie sich über spezielle Förderprogramme und Zuschüsse für Gründer*innen und Freelancer*innen informieren."

"Bei der Organisation eines Arbeitsablaufes bzw. Kund*innenauftrages halte ich mich in erster Linie an drei Regeln fest: gut dokumentieren, klare Angebote verfassen und ausreichende Puffer einplanen. Meetings auf den Morgen oder Vormittag zu legen, hilft mir beispielsweise, gut zu starten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich dann mehr Energie und Motivation habe, danach die Dinge umzusetzen. Dabei arbeite ich viel mit handgeschriebenen To-Do-Listen. 

Zudem verändern sich Projekte oft während man daran arbeitet, aber ich habe einen guten Weg gefunden, den Kund*innen zu kommunizieren, dass ich neue Ideen sehr gerne ausprobieren kann, dafür aber die Deadline gerissen wird. Dann haben sie die Möglichkeit, abzuwägen, was ihnen wichtiger ist und ich habe keinen Zeitstress."

"Entscheidend bei der Preiskalkulation ist die gründliche Markt- und Wettbewerbsanalyse. Ein angemessener, kalkulierter Preis ist ein wichtiger Indikator für die Qualität einer Gründung und kann maßgeblich zum Erfolg der Selbstständigkeit beitragen. 

Zudem rate ich Gründer*innen zur persönlichen Kommunikation mit Kund*innen. Zweifellos sind E-Mails und Social-Media-Kanäle wichtig, dennoch ermöglicht erst die direkte Ansprache den Aufbau von Vertrauen. In dieser zwischenmenschlichen Beziehung entsteht eine Verbindung, die essenziell für den Erfolg in der Selbstständigkeit ist."

"Der Wert von Networking wird oft unterschätzt. Daher ist es ratsam, regelmäßig auf Events unterwegs zu sein und via Social Media wie LinkedIn oder Instagram sowohl neue Kund*innen als auch potentielle neue Teammitglieder zu erreichen. 

Oft haben die Menschen auch keine klare Vorstellung davon, was bestimmte Produkte, in unserem Fall immersive Medien, heutzutage eigentlich sind und wie diese einen Mehrwert bieten können. Wir legen daher viel Wert darauf, dass sich Kund*innen einen eigenen Eindruck machen können und zeigen auf Events, Messen und in Kund*innengesprächen unsere aktuellen Entwicklungen zum Ausprobieren. Viele unserer Kooperationen kommen auf diese Weise zu Stande."

"Manchmal schreibt das Gesetz eine Form vor, jedoch müssen Verträge grundsätzlich nicht in einer besonderen Form, wie der Schriftform, abgeschlossen werden. Dennoch empfehle ich, einen Vertrag immer schriftlich abzuschließen, denn der Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit liegt häufig im Beweis. Kann ich mein Recht nicht beweisen, widerfährt mir in der Regel auch keine Gerechtigkeit. Mithin ist ein schriftlicher Vertrag als Entscheidungsgrundlage bei einer streitigen Auseinandersetzung ungemein hilfreich."

"Bei Unsicherheiten mit dem Stundensatz rate ich dazu, sich mit anderen Gründer*innen mit derselben oder einer ähnlichen Tätigkeit auszutauschen, um Vergleiche zu bekommen. Eine andere Möglichkeit wäre, den eigenen Stundensatz einfach mal zu testen: Werden die eigenen Angebote angenommen und damit der persönliche Stundensatz akzeptiert oder versuchen die meisten Kund*innen zu verhandeln und/oder lehnen die Angebote ab? 

Wenn man den eigenen Stundensatz erhöhen möchte, kann das am besten bei Anfragen getestet werden, auf die man finanziell nicht angewiesen ist und/oder auf die man nicht unbedingt Lust hat. So wäre es nicht so schlimm, wenn das Angebot und damit der erhöhte Stundensatz abgelehnt wird."

"Am wichtigsten ist Selbstsicherheit. Sich in kritischen Situationen nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen, an Dingen festhalten trotz Gegenwind, dran bleiben, auch wenn es mal mühsam ist – das ist neben der tragfähigen Gründungsidee die wichtigste Zutat für eine erfolgreiche unternehmerische Selbstständigkeit. Ruhe und Hartnäckigkeit sind uns sicherlich etwas in die Wiege gelegt, aber in kritischen Situationen durchatmen, bis zehn zählen, Krone zurechtrücken und weitermachen, das können wir alle trainieren."

"Wenn es darum geht, eine erfolgreiche Marketingstrategie zu entwickeln – also idealerweise mittelfristig hohe Aufmerksamkeit und zahlreiche Anfragen zu generieren – dann ist dafür ein Perspektivwechsel notwendig, d. h. weg von Ideen und Ansätzen, die von den Freelancern selbst als gut, witzig und kreativ wahrgenommen werden, hin zu Strategien, die tatsächlich die Nerven der eigenen Zielgruppen treffen, ihre Sprache sprechen und den Nutzen für die Kundschaft klar im Fokus haben, weil diese Strategien z. B. durch Tests, Recherchen und Interviews mit potentiellen Zielgruppen abgesichert und validiert wurden."

"Entgegen der Befürchtung schließen sich Gründung und Familie bzw. Familienplanung nicht gegenseitig aus. Zwar gibt es in diesem Bereich keine gezielte Unterstützung, die eigene Motivation ist hierbei der entscheidende Faktor. Fakt ist, dass Selbstständigkeit mehr Unabhängigkeit und Flexibilität (zum Beispiel bezüglich der Arbeitszeiten) und somit am Ende eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen kann."

"Die Fülle an Anforderungen zu dem Thema Steuern kann einen erschlagen und sehr viel Angst aufbauen. Ich kann allen Gründer*innen nur raten, sich dem Thema langsam zu nähern und Schritt-für-Schritt vorzugehen. Man muss sich nicht gleich mit Steuererklärungen oder Spezialthemen (wie Zoll oder EU-Steuerfragen) widmen. Alles zu seiner Zeit! Wie schreibe ich eine Rechnung, welche Punkte müssen auf eine Rechnung, mit oder MwSt., Kleinunternehmer, Steuernummer beantragen…das wären und waren meine ersten Schritte. Viele Probleme lösen sich beim Machen und daher muss man keine Angst vor den Steuern haben. Einfach machen."

"Gründerinnen und Gründer sollten frühzeitig an den Aufbau von Eigenkapital denken. Leider ist das Thema oftmals in jungen Jahren nicht so stark im Bewusstsein verankert. Entsprechend der finanziellen Situation und des Lebensalters kann ein beträchtliches Vermögen aufgebaut werden, das in einer späteren Lebensphase eine monatliche Rente ermöglicht oder liquide Mittel für spätere Investitionen bereitstellt. Eigenkapital kann ebenso mit Hilfe einmaliger Investitionen aufgebaut werden. Egal wie – Gründende sollten immer in ihrer persönlichen Kalkulation einen Betrag für den Aufbau von Eigenkapital ansetzen. Dieser sollte im Idealfall mindestens 300 Euro monatlich betragen." 

"Für erfolgreiches Netzwerken als Selbstständige gibt es eigentlich kein Patentrezept. Das klassische, steife Netzwerken gibt es in meinem Metier zum Glück längst nicht mehr – und solange man offen und ehrlich in Begegnungen geht, kann das doch eigentlich nicht schiefgehen. Für mich sind soziale Medien wie LinkedIn und Instagram weniger wichtig als reale Möglichkeiten zur Vernetzung, wie zum Beispiel der 7SACHEN Netzwerkabend des Wirtschaftsministeriums oder die zufällige Begegnung am Rande einer Veranstaltung. Aber Plattformen wie Kreatives Brandenburg bieten eine gute Möglichkeit, sich online zu präsentieren, wenn man auch außerhalb seiner Bubble gefunden werden möchte."