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Forschungsprofessuren an der FH Potsdam
Die Forschungsprofessuren eröffnen neue Forschungsfelder – synergetisch wie interdisziplinär.
Unsere Forschungsprofessor*innen
Seit 2008 unterstützen Forschungsprofessuren in besonderer Weise die Schärfung des hochschuleigenen Forschungsprofils, intensivieren die Forschungsaktivitäten und zeichnen sich maßgeblich für die Einwerbung von Drittmitteln verantwortlich. Dies ist ihnen über die Gewährung von temporären Deputatsreduzierungen möglich.
Das Instrument der Vergabe von Forschungsprofessuren ist im Brandenburgischen Hochschulgesetz verankert, eine entsprechende Vergabesatzung inkl. der Kriterien ist hier zu finden.
Die Forschungsprofessur „Digitale und Vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit“ fungiert sowohl als Bindeglied für unterschiedliche Forschungsdisziplinen und Fachbereiche und als auch bereits bewilligter BMBF-Projekten und Kooperationen zwischen den Fachbereichen Sozial- und Bildungswissenschaften und Design.
Im Kontext der zentralen Forschungsschwerpunkte der FH Potsdam ist die Forschungsprofessur anschlussfähig zum Bereich „Digitale Transformation“ sowie zum Bereich „Gesellschaft bilden“ und wird für beide Felder wichtige Impulse liefern.
Für die Entwicklung und Beforschung digital gestützter Formate, die im sozialen Sektor verortet sind, besteht aktuell ein sehr hoher gesellschaftlicher Bedarf, der auf ein noch nicht vollständig besetztes Terrain trifft. Durch die bereits in Potsdam platzierten Projekte konnten Schwerpunkte im Bereich der Kulturellen und Künstlerischen Bildung unter Bedingungen des Digitalen sowie im Bereich Digital Mental Health gesetzt werden.
Während sich das Projekt DISA mit Digitaler Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen befasst, sollen Folgeanträgen die Chancen und Herausforderungen digitaler Technologien für die Bereiche Depression und (Jugend-)Suizidalität adressieren. Weitere Themen, die im Rahmen der Forschungsprofessur untersucht werden, sind u. a. Fragen nach Empathiesteigerung durch die Interaktion mit technischen Objekten und den Potentialen von künstlicher Intelligenz in sozialarbeiterischen und psychologischen Settings.
Prof. Dr. Judith Ackermann ist seit dem 01.01.2017 Professorin für Digitale und vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der FH Potsdam. In ihren aktuellen interdisziplinären BMBF-Projekten befasst sie sich mit Fragestellungen von Inklusion, Partizipation, Kunst und (Kultureller) Bildung unter Bedingungen des Digitalen. In ihren Lehr- und Transferprojekten untersucht sie Beratungsprozesse und Nachrichtenaneignung in sozialen Medien, entwickelt Computerspiele als Bildungsformate und gestaltet Formen digitalen Theaters. Sie ist wissenschaftlicher Beirat der Akademie für Theater und Digitalität am Theater Dortmund und regelmäßige Gastprofessorin an der School of Design des Politecnico di Milano. Ihre Arbeiten fließen in die Ausgestaltung des von ihr initiierten „Digital Participation and Inclusion-Lab (dpi-lab)“ ein, welches sich aktuell im Aufbau befindet. Judith Ackermann ist promovierte Medienwissenschaftlerin und Schauspielerin.
Der aktuelle Schwerpunkt der Forschungsprofessur betrifft die Zusammenhänge (von Infrastrukturen, Prozessen und Effekten) des Interface-Komplexes mit Verfahren des (ideologischen sowie materiellen) Leitens. Auf diese Weise kann Digitalität – verstanden als Gesamtheit und Eigenart der Bedingungen und Folgen elektronischer Digitalcomputer in all ihren Varianten – prinzipiell und über die Auseinandersetzung mit konkreten Fragen erschlossen werden. Zu den Beispielen, die dazu untersucht werden, gehören u. a. das Smartphone, Computerspiele, das Phänomen und Plattform-Prinzip von Videokonferenzen (Zoom & Co) sowie KI-gestützte Formen von Autonomie. Zu video/plattform conferencing läuft seit 2021 ein Forschungs- und Publikationsprojekt mit Dr. Axel Volmar (Universität Siegen) und Prof. Dr. Olga Moskatova (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) mit dem Titel „Video Conferencing: Practices, Politics, Aesthetics“. Das Verhältnis von KI und Autonomie untersucht Jan Distelmeyer am Beispiel selbstfahrender Autos und im Rahmen der Vorbereitung eines Forschungsprojekts zu „Infrastrukturen der Autonomie“ als Kooperation des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Alle Forschungsperspektiven fließen ein in die Betreuung des von der VolkswagenStiftung finanzierten Graduiertenprogramms „Sensing: Zum Wissen sensibler Medien“ (2018-2022), das auf sensorbasierte Entwicklungen der digitale Transformation reagiert. Dieses Forschungskolleg umfasst sieben Promotions-Stellen und eine Postdoc-Stelle, wurde 2017 von einem Team von Professor*innen der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf eingeworben und ist seitdem am Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) angesiedelt. Geforscht wird hier zu einschneidenden Veränderungen im Verhältnis zwischen Medien, Menschen und (Um-)Welt: Dank der Verbindung von Sensor- und Computertechnologie kommen diverse Objekte, Apparaturen und Systeme zunehmend in die Lage, ihre Umgebung zu erfassen, zu vermessen und auf sie zu reagieren. Die Entwicklung von „Smart Cities“ und als „smart“ adressierten Objekten gehören dabei zu den öffentlichkeitswirksamen Spitzen eines Eisbergs technologischer Veränderungen. Hier entstehen neue Formen des Vermittelns, neue (auch affektive) Beziehungen zwischen Menschen und apparativen Wahrnehmungen, wirken neue Formen von Medialität und Digitalität, die somit neue Fragen, Methoden und Debatten herausfordern. In diesem Sinne widmen sich die Sensing-Forschungen am ZeM dem Verhältnis von Affekt und Medientechnologien, den more-than-human networks, der Ästhetik der Einfühlung, der Inklusion an der Schnittstelle von Mensch und Maschine, der Politisierung in der technologischen Gegenwart, Schnittstellen-Imaginationen sowie (historischen) Interfacing-Narrativen.
Prof. Dr. Jan Distelmeyer ist seit 2010 Professor für Geschichte und Theorie der technischen Medien im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft, der gemeinsam von der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam betrieben wird. Er ist Gründungsmitglied des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) und der AG Interfaces der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM). Seine Forschungen widmen sich, neben grundsätzlichen Fragen der Medialität und der Praxis der Theorie, insbesondere zwei Bereichen: dem Feld der verdrängten Filmgeschichte(n) – seit 2008 als Mitherausgeber der CineGraph-Bücher in der edition text + kritik, die auf die jährlichen Internationalen Filmhistorischen Kongressen von CineGraph und dem Bundesarchiv basieren – und dem Feld der Digitalität und Computerisierung, das sowohl als allgemeines Phänomen analysiert wird als auch durch die Auseinandersetzung mit konkreten Erscheinungsformen, medialen Konstellationen und Diskursen. Jan Distelmeyer hat Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Medienwissenschaft und Philosophie an den Universitäten Bochum und Hamburg studiert, 2002 an der Universität Hamburg promoviert und 2011 habilitiert mit der venia legendi für Medienwissenschaft.
Prof. Dr. Ellen Euler, LL.M., engagiert sich in ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Potsdam für die Förderung von Open Science und die Schaffung rechtlicher sowie gesellschaftlicher Rahmenbedingungen für einen freien Zugang zu Wissen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das Ziel, Barrieren für Open Access und Open Data abzubauen und den Zugang zu kulturellem und wissenschaftlichem Wissen gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Gerade im digitalen Zeitalter, in dem Wissen aus Kultur, Bildung und Wissenschaft zunehmend zugänglich wird, sieht sie enormes Potenzial, aber auch große Herausforderungen, die es durch innovative und gerechte Modelle zu meistern gilt.
Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Gestaltung eines Kulturwandels im Publikationswesen. Ziel ist die Förderung einer offenen, zugänglichen und kollaborativen Wissenschaft, bei der nicht nur das Endprodukt, sondern insbesondere der Weg dorthin zählt. Strukturelle Machtverhältnisse, die innovative Publikationsprozesse behindern, sollen überwunden werden, um sicherzustellen, dass nicht nur Wissen, sondern auch der Prozess der Wissensproduktion für alle zugänglicher wird.
Sie ist überzeugt davon, dass der freie Zugang zu Wissenschaft, Forschung und Kultur, insbesondere zu offenen Bildungsmaterialien, ein entscheidender Schritt zur Demokratisierung von Wissen ist. Dabei beleuchtet sie kritisch das Spannungsverhältnis zwischen Marktlogik, Urheberrecht und öffentlichem Interesse. Neben ihrer Arbeit an praktischen Modellen zur Wissensverfügbarkeit fördert sie aktiv den Diskurs über die ethischen und rechtlichen Konsequenzen, die mit der Öffnung von Kulturerbe und wissenschaftlicher Erkenntnis verbunden sind.
Prof. Dr. Ellen Euler ist seit 2017 an der Fachhochschule Potsdam tätig und lehrt in den Studiengängen des Fachbereichs Informationswissenschaften. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung aus Projekten zur Förderung der offenen Wissenschaft gilt sie national und international als Expertin im Bereich Open Science und Recht. Als Mitherausgeberin des Open-Rewi-Projekts für die erste umfassende Kommentierung der Creative Commons-Lizenzen sowie als frühere Leiterin zahlreicher Open-Access-Initiativen setzt sie sich dafür ein, Wissen in der Gesellschaft sichtbarer und zugänglicher zu machen.
Prof. Winfried Gerlings aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Veränderungen des fotografisch apparativen Komplexes durch digitale Technologien. Der fotografische Sensor in den sogenannten smarten Kameras ist nur noch einer unter vielen. Die erzeugten Bilder basieren auf Erfassungen weiterer Sensoren. Die Repräsentation dieser Daten (Bilder) wird aktuell durch Künstliche Intelligenz und Cloud Computing gestützt. Damit werden diese bildgebenden Verfahren tendenziell zu Visualisierungen, die auf mannigfaltigen statistischen Prozessen und Normalisierungen beruhen.
Insbesondere vernetzte Bilder und Apparate stehen im Zentrum der Untersuchungen, ebenso wie die Einbettung der Fotografie in ein komplexes Aushandlungsverhältnis von Körpern, Umgebungen, Hardware, Software, KI, Netzwerken und sozialen Medien. Untersucht werden diese Veränderungen meist an konkreten Technologien, Praktiken und Fällen:
Zu diesem Komplex ist das Buch „Bilder Verteilen - Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur“ (2018) in Co-Autor*innenschaft mit Dr. Susanne Holschbach und Prof. Dr. Petra Löffler (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) erschienen und zuletzt das Buch „Versatile Camcorders – Looking at the GoPro Movement“ (2021), das er zusammen mit Prof. Dr. Florian Krautkrämer (Hochschule Luzern) herausgegeben hat. Gemeinsam arbeiten sie an einem Forschungsprojekt zur Konzeptualisierung der Frage, was heute eine Kamera ausmacht. Eine spezifische Kamera prägt durch ihre spezielle Disposition den Gebrauch des Apparates auf eine besondere Weise, und damit beeinflusst und formt sie auch das aufgenommene Bild und die Ästhetik.
Darüber hinaus gilt ein aktuelles Forschungsinteresse der Funktion festgehaltener Bilder des Bildschirms als fotografische Praxis. Hierzu arbeitet Winfried Gerling mit Dr. Sebastian Möring (Digital Games Research Center, Universität Potsdam) und Marco De Mutiis (Fotomuseum Winterthur) seit 2017 an einem Forschungs- und Publikationsprojekt unter dem Arbeitstitel „Bildschirmbilder/Screen-Images“. Diese Forschungsperspektiven fließen ein in die Betreuung des von der VolkswagenStiftung finanzierten Graduiertenprogramms „Sensing: Zum Wissen sensibler Medien“ (2018-2022), das auf sensorbasierte Entwicklungen der digitalen Transformation reagiert. Dieses Forschungskolleg umfasst sieben Promotions-Stellen und eine Postdoc-Stelle, wurde 2017 von einem Team von Professor*innen der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf eingeworben und ist seitdem am Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) angesiedelt.
Geforscht wird hier zu einschneidenden Veränderungen im Verhältnis zwischen Medien, Menschen und (Um-)Welt: Dank der Verbindung von Sensor- und Computertechnologie kommen diverse Objekte, Apparaturen und Systeme zunehmend in die Lage, ihre Umgebung zu erfassen, zu vermessen und auf sie zu reagieren. Die Entwicklung von „Smart Cities“ und als „smart“ adressierten Objekten gehört dabei zu den öffentlichkeitswirksamen Spitzen eines Eisbergs technologischer Veränderungen. Hier entstehen neue Formen des Vermittelns, neue (auch affektive) Beziehungen zwischen Menschen und apparativen Wahrnehmungen, wirken neue Formen von Medialität und Digitalität, die somit neue Fragen, Methoden und Debatten herausfordern.
In diesem Sinne widmen sich die Sensing-Forschungen am ZeM dem Verhältnis von Affekt und Medientechnologien, den more-than-human networks, der Ästhetik der Einfühlung, der Inklusion an der Schnittstelle von Mensch und Maschine, der Politisierung in der technologischen Gegenwart, Schnittstellen-Imaginationen sowie (historischen) Interfacing-Narrativen.
Prof. Winfried Gerling ist seit 2000 Professor für Konzeption und Ästhetik der Neuen Medien im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft, der gemeinsam von der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam betrieben wird. Als erster Studiendekan an der FHP war er maßgeblich an Aufbau und Entwicklung des Studiengangs beteiligt. Er war Mitglied des DFG Graduiertenkollegs „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung – Hybride Formen des Bildwissens“ und ist aktuell Mitglied des von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungskollegs „Sensing: Zum Wissen sensibler Medien“. Winfried Gerling ist Gründungsmitglied des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) und derzeit im Direktorium des ZeM. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der praktischen, theoretischen und historischen Reflexion fotografischer Praktiken und Medien, mit einer Konzentration auf den Veränderungen durch digitale Technologien, der digitalen Ästhetik und medialen Environments. Winfried Gerling studierte Kunst (Abschluss 1994) an der Hochschule der Künste in Berlin und arbeitete danach vorrangig an interaktiven Anwendungen und Installationen im Museums- und Ausstellungskontext.
Die Professur „Frühkindliche Bildungsforschung“ ist ein wichtiger Baustein des kooperativen forschungsorientierten Masterstudiengangs "Frühkindliche Bildungsforschung" und des Forschungsschwerpunkts "Gesellschaft bilden" an der FHP.
An der Professur wird der Bereich der frühkindlichen Bildung und Entwicklung breit abgebildet und in einer Vielzahl an eigenen und Drittmittelprojekten bearbeitet. Sie fungiert zudem als Bindeglied zur Entwicklungspsychologie und der Lehramtsausbildung an der Universität Potsdam (UP) und unterhält kooperative Kontakte zwischen den Fachbereichen Sozial- und Bildungswissenschaften, Design und STADT | BAU | KULTUR.
Die frühkindliche Bildungsforschung – insbesondere die anwendungsbezogene Grundlagenforschung – ist ein Themenfeld, das in Deutschland aktuell eine starke gesellschaftliche Entwicklung erfährt und gleichzeitig an der Schnittstelle verschiedener wissenschaftlicher Fachdiskurse liegt. Hauptziel und Motivation der wissenschaftlichen Kooperation von FHP und UP in der AG Frühkindliche Bildungsforschung ist es, Paradigmen, Methoden und Erkenntnisse der entwicklungspsychologischen Grundlagenforschung auf die Untersuchung pädagogischer Fragen anzuwenden.
Die Verbindung von Labor- und Feldforschung charakterisiert den methodischen Ansatz der anwendungsbezogenen Grundlagenforschung, den FHP und UP im Bereich der frühkindlichen Bildungsforschung verfolgen. An der FHP wurde ein Forschungslabor für entwicklungspsychologische und pädagogische Studien eingerichtet; hier können kognitive, emotionale und soziale Aspekte von Bildungsprozessen in pädagogischer Interaktion unter kontrollierten Bedingungen untersucht werden. Am Standort der UP steht der Arbeitsgruppe ein Forschungslabor zur Verfügung, das elektroenzephalographische und elektromyographische Untersuchungen sowie Blickbewegungsregistrierungen und Bewegungsanalysen ermöglicht. Darüber hinaus verfügt die FHP über mobile Beobachtungseinheiten für den Feldeinsatz. Neben den Forschungslaboren existiert mit der freien Lernwerkstatt „Forscherwelt Blossin“ ein externer Standort, der Forschung und Praxisentwicklung verbindet und an dem pädagogische Interaktionsprozesse unter ökologisch validen Bedingungen untersucht werden können. Zur gemeinsamen Forschungsinfrastruktur gehören auch der Aufbau und die Pflege einer gemeinsamen Datenbank mit Kontakten kooperierender Kitas und Familien, die an den Studien der Arbeitsgruppe teilnehmen sowie ein gemeinsames Konzept zu Datenschutz, Forschungsethik und safeguarding, das die Qualität und Sicherheit der Forschung mit Kindern, Familien und Fachkräften auf Grundlage aktueller Richtlinien regelt.
Prof. Dr. Gerlind Große ist seit dem 01.03.2017 Professorin für Frühkindliche Bildungsforschung am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der FH Potsdam. In ihren aktuellen Projekten befasst sie sich mit Fragestellungen von Qualitätsentwicklung durch Beobachtung und Dokumentation in Kindertagesstätten; Konzeptentwicklung für Träger, dem Einfluss von Interaktionsqualität auf die kindliche Entwicklung, dem Zusammenhang von Sprache und Emotionsregulation, sowie in einem DFG-Projekt mit der sozialen Wirkung von Gesten. In ihren Lehr- und Transferprojekten untersucht sie Prozesse im Bereich der pädagogischen Architektur, Digitalität in der frühkindlichen Bildung, Schulentwicklung und Formate der Weiterbildung für Kita-Fachkräfte.
Im von ihr mitgegründeten Potsdam Research Institute for Early Learning and Educational Action (PINA) werden die Forschungsaktivitäten von Akteuren der frühkindlichen Bildungsforschung im Raum Berlin-Brandenburg gebündelt, damit komplexe gesellschaftliche Herausforderungen wie z. B. anstehende Qualitätsentwicklung im Elementarbereich auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung gemeinsam bearbeitet werden können.
Ihre Arbeiten fließen in die Entwicklung von Apps für den Bildungsbereich ein. Gerlind Große ist promovierte Entwicklungspsychologin, Bildungsforscherin, Schulgründerin, Systemische Familientherapeutin und Diplom-Übersetzerin.
Das Forschungsgebiet Mensch-Computer Interaktion (Human-Computer Interaction) sowie die damit im engen Zusammenhang stehenden Themenfelder „Human-Centred Design“ und „Service Design“ stehen im Mittelpunkt der Forschungsprofessur „Design of Software Interfaces“. Sie adressiert zentrale Herausforderungen der digitalen Transformation in allen gesellschaftlichen Bereichen und sozial-räumlichen Kontexten.
Neben den originären Forschungsthemen der Mensch-Computer Interaktion, digitale Systeme, Produkte und Services menschenzentriert zu gestalten und dafür jeweils angemessene Interaktionsformen – visuell-grafisch, akustisch und haptisch – zu entwickeln, werden im Rahmen der Forschungsprofessur die gesellschaftlichen Folgen der digitalen Transformation in den Fokus der Forschungsarbeiten gestellt. An der Schnittstelle zur Zukunftsforschung und „Science and Technology Studies“ (STS) werden mit Methoden aus dem „Critical Speculative Design“ und „Design Fiction“ alternative Zukünfte auf unterschiedlichen Maßstabsebenen für spezifische Domänen und Daseinsgrundfunktion (u.a. Mobilität, Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und Kultur) entwickelt.
Menschenzentrierte Schnittstellen für die digitale Teilhabe an urbanen Services im Kontext der »Smart City« sind ebenso Forschungsthema der Professur wie die partizipative Entwicklung von digitalen Angeboten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Das Forschungsgebiet Mensch-Computer Interaktion ist inter- und transdisziplinär angelegt und damit anschlussfähig an mehr oder weniger alle Forschungsarbeiten der fünf Fachbereiche der FHP, die in irgendeiner Weise digitale Technologien entwickeln, einsetzen, bewerten oder kritisieren.
Das Spektrum bereits etablierter fachbereichsübergreifender Forschungskooperationen reicht von Projekten zur digitalen Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen, über die gemeinsame Curriculumentwicklung zur Erprobung neuer Lehr- und Lernformate für die Stärkung der »Digital Literacy« in den Design bzw. informationswissenschaftlichen Studiengängen bis hin zu Formaten Forschenden Lernens im Kontext »Desaster Management«.
Prof. Dr. Frank Heidmann ist seit 2005 Professor für das Themenfeld Design of Software Interfaces im Studiengang Interfacedesign an der Fachhochschule Potsdam. Neben seiner Lehrtätigkeit leitet Frank Heidmann das IDL (Interaction Design Lab), eine interdisziplinäre Forschungs- und Transfereinrichtung des Fachbereichs Design, die Unternehmen und Institutionen bei der digitalen Transformation ihrer Produkte und Services unterstützt. Seine aktuellen Forschungsprojekte befassen sich mit der Konzeption und Gestaltung menschenzentrierter Technikschnittstellen für das Katastrophenmanagement, die interaktive Visualisierung von Umweltdaten im Rahmen der Wissenschaftskommunikation sowie der Weiterentwicklung von Methoden der Designforschung. Seit 2015 ist Frank Heidmann Gastprofessor an der National Taipei University of Technology in Taiwan und erforscht interkulturelle Einflussfaktoren auf die Nutzung von Mensch-Computer-Schnittstellen für Smart City Services.
Die Forschungsprofessur fokussiert im Forschungsschwerpunkt „Gesellschaft bilden – Frühkindliche Bildungsforschung“ das Spannungsfeld zwischen individuumszentrierten Lebens- und gemeinschaftsorientierten Verhaltensweisen, ferner Rahmenbedingungen und externe Faktoren (z. B. Klimawandel) für soziale und regionale Transformationen und Veränderungsprozesse sowie etablierte Stadtentwicklungsprozesse (z. B. Quartiersmanagement).
Die Eigenständigkeit des Forschungsschwerpunktes begründet sich durch den besonderen Aspekt des Themas Bildung bezogen auf alle Bereiche der Gesellschaft und speziell die frühkindliche Bildungsforschung. Diese wird im Forschungsschwerpunkt insbesondere durch das seit 2017 aktive PINA (Potsdam Research Institute for Early Learning & Educational Action) repräsentiert, einem interdisziplinären Forschungsverbund von FH Potsdam und Universität Potsdam zur frühkindlichen Bildung und Entwicklung. PINA versteht sich als Kompetenzzentrum für frühkindliche Bildungsforschung und als Plattform für den Austausch von Forschung und Praxis. Zentrale Themen sind kognitive und sozial-emotionale Entwicklung, pädagogische Interaktion und Qualitätsentwicklung in der Frühen Bildung.
Das Praxisentwicklungs- und Forschungsprojekt EQUIP fokussiert auf den thematischen Kern des Forschungsschwerpunktes und unterstützt damit die Forschungsprofilbildung sowohl des Fachbereichs Sozial- und Bildungswissenschaften als auch der gesamten Hochschule: Feldforschung mit Praxiseinbettung und Laborforschung verbinden sich im Projekt und schließen eine Forschungslücke zur Untersuchung früher Bildungsprozesse. Dieser innovative Ansatz ermöglicht die Erarbeitung, Implementierung und Evaluation empirisch fundierter Praxisentwicklungskonzepte und Transferprogramme zur Qualitätssicherung.
Prof. Dr. Frauke Hildebrandt ist seit 2013 Professorin für Praxisentwicklung und Forschung in der Pädagogik der Kindheit an der Fachhochschule Potsdam und stellvertretende Leiterin des kooperativen MA-Studiengang „Frühkindliche Bildungsforschung“ von FH Potsdam und Universität Potsdam. In ihren Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekten befasst sich Frauke Hildebrandt mit der sozialkognitiven Entwicklung von jungen Kindern in pädagogischen Settings. Ihr besonderes Interesse gilt der Entwicklung von Propositionalität und diskursiver Rationalität (Objektivitätsverständnis, Begründungsstrategien, Perspektivwechsel) in partizipativen pädagogischen Interaktionen.
Zentrales Ziel der Forschungsprofessur ist die Weiterentwicklung des international neuen Lehr- und Forschungsgebiet der Informationsdidaktik unter den fachlichen Gesichtspunkten der Informationswissenschaften. Der zentrale Bezugspunkt der Professur ist hierbei die Veränderung von Informations- und Wissenstransferprozessen im Kontext der digitalen Transformation. Damit sind zwei übergeordnete Fragestellungen verbunden: Welche Veränderungen ergeben sich durch die Digitalisierung in Bezug auf Informationsformen und Informationsverhalten? Wie können diese Veränderungen bei der Gestaltung angemessener Wissenstransferformate auf diese Veränderungen angemessen berücksichtigt werden? Somit verstehen sich die Forschungsaktivitäten als profilbildend für den Fachbereich Informationswissenschaften, dessen Forschung den Data- & Information Life Cycle im Kontext der digitalen Transformation fokussiert, sowie profilbildend für die FH Potsdam im Hinblick auf die Ausgestaltung des hochschulübergreifenden Forschungsschwerpunkts „Digitale Transformation - Urbane Zukunft“. Bei der Beteiligung erfolgreich eingeworbener Drittmittelprojekten wird der Focus auf interdisziplinäre Projekte der Hochschule liegen. Derzeitig eingeworbene Projekte bearbeiten Kernfragestellungen im Kontext der Verkehrsinformationsverhaltensforschung sowie mit unterschiedlichen transferwissenschaftlichen Fragestellungen. Sie verknüpfen informations- und wissenschaftskommunikationstheoretische Perspektiven mit der Weiterentwicklung von Methoden der partizipatorischen Praxiseinbindung. Zudem soll während der Laufzeit der Professur die Nachwuchsförderung durch die fachliche Qualifizierung im Rahmen der Projekttätigkeiten, durch die Ermöglichung von kooperativen Promotionen sowie durch die Weiterentwicklung von Promotionsförderungsstrukturen an der FH Potsdam betrieben werden.
Prof. Dr. Antje Michel ist seit dem 01.01.2016 Professorin für Informationsdidaktik und Wissenstransfer am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. Der fachliche Schwerpunkt ihrer interdisziplinär ausgerichteten Professur liegt in der Erforschung des Informationsverhaltens unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und Praxiskulturen als Grundlage für die Gestaltung von Wissenskommunikationsprozessen. In ihren aktuellen Forschungsprojekten entwickelt Michel Methoden für die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit und den Theorie-Praxistransfer am Beispiel von Mobilitätsentwicklungsprojekten. Antje Michel ist promovierte Soziologin und wissenschaftliche Bibliothekarin.
Zentrale Schwerpunkte der Forschungsprofessur „Bibliothekswissenschaft“ liegen in den Bereichen Forschungsdaten(management), FAIR Data, Research Data Lifecycle, Data Literacy, Digital Humanities. Zu den Lehr- und Forschungsgebieten gehören insbesondere die Erschließung und Beschreibung analoger und digitaler Informationsobjekte mit internationalen Metadaten-Standards, Forschungsdatenmanagement, Digital Humanities sowie die Methodologie der Bibliothekswissenschaft und die Analyse der Rolle von Bibliotheken in Wissenschaft und Gesellschaft. Damit verortet sich die Forschungsprofessur im Forschungscluster „Digitale Transformation - Urbane Zukunft“.
Sowohl in der Lehre als auch in der Forschung ist es das Ziel, interdisziplinär und gemeinsam mit Kolleg*innen aus anderen Fachbereichen das Profil der FHP zu unterstützen und auszubauen. Zusätzlich werden die Kooperationen mit regionalen Hochschulpartnern gestärkt und intensiviert. Mit der HU Berlin startet im Bereich Lehre im SS 2020 der Weiterbildende Masterstudiengang Digitales Datenmanagement und mit der Universität Potsdam läuft seit November 2019 das MWFK-finanzierte gemeinsame Forschungsprojekt „Forschungsdatenmanagement in Brandenburg“.
Darüber wurde mit der Universität Potsdam die gemeinsame Organisation der Digital Humanities Konferenz DHd für das Jahr 2021beim DH-Fachverband beantragt, deren Begutachtung war erfolgreich war. Die DHd 2021 findet im März 2021 in Potsdam statt. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Forschungsprofessur „Daten“ und „Digital Humanities“ integrieren sich ideal in den Fachbereich Informationswissenschaften unterstützen den Forschungsschwerpunkt Digitale Transformation der FHP, wird Qualifizierungsallianzen über Bundeslandgrenzen hinweg realisieren und regionale Kooperationen, insbesondere mit der Universität Potsdam, intensivieren.
Prof. Dr. Heike Neuroth ist seit dem 01.04.2015 Professorin für Bibliothekswissenschaft am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. In ihren aktuellen DFG und BMBF Projekten erforscht und entwickelt Neuroth Methoden und Dienste für ein FAIRes Datenmanagement über Disziplingrenzen und Fächerkulturen hinweg. Sie ist in nationalen und internationalen Gremien und Arbeitsgruppen aktiv (z.B. Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, Research Data Alliance) und regelmäßig in Begutachtungsprozesse involviert (z. B. DFG, BMBF, EU). Heike Neuroth ist promovierte Geowissenschaftlerin und wissenschaftliche Bibliothekarin (ORCID ID: 0000-0002-3637-3154).
Zum Personenprofil
Im Zentrum der Forschungsprofessur stehen die Themen „Communities of Solidarity“, Mehrgenerationenwohnen, Flucht und Migration sowie Kinderrechte. Alle Schwerpunkte haben von ihrer Ausschreibung und dem entwickelten Projektdesign einen direkten Anwendungs- und Praxisbezug, der thematisch sowohl für den FH Potsdam als auch für die Forschungscluster „Urbane Zukunft“ und für „Gesellschaft bilden“ von Interesse ist.
Seit 2016 wurden am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam drei Forschungsräume aufgebaut: „Communities of Solidarity und Citizen Social Science“: bezieht sich sowohl auf den Bereich der Sozialen Arbeit durch Entwicklung einer anwendungsbezogenen und partizipativen Forschungsstrategie im Kontext der Citizen Social Science als auch auf den Forschungsschwerpunkt „Urbane Zukunft“. „Flucht und Migration“ untersucht u. a. die Situation von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen in Brandenburg oder ländliche Bildungsumwelten junger Geflüchteter in der betrieblichen Ausbildung. Mit dem Masterstudiengang Childhood Studies and Children’s Rights und dessen Forschungsschwerpunkt konnte bereits ein attraktives, internationales Studienangebot an die Hochschule gebracht werden. Forschungsrelevante Bezüge ergeben sich aus der vom BMBF bewilligten Finanzierung eines Forschungssymposiums im „Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung“ für Bildungswissenschaftler*innen.
Gegenwärtig wird zudem die Wissenschaftstagung „Interdisciplinary and Intersectional Challenges in Childhood Studies and Children’s Rights“ an der unserer Fachhochschule vorbereitet.
Prof. Dr. Stefan Thomas ist seit dem 01.03.2012 Professor für Empirische Sozialforschung am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf die Entwicklung von feldaffinen Forschungsmethoden insbesondere Ethnografie, partizipative Forschungsmethodik und Citizen Social Science. In BMBF- und Horizon2020-Projekten forscht er zu Individualisierungs- und Gemeinschaftsprozessen, zu lebensweltlicher Demokratietheorie sowie zum Thema Flucht und Migration.
Zum Personenprofil