Pressemitteilung
Forschungsteam der FH Potsdam entwickelt Babyhelfer-App
Das Projektteam „Die Babyhelfer“ der Fachhochschule Potsdam entwickelt aktuell eine App zur psychologisch fundierten Unterstützung bei Geburtsangst. In einem ersten Prototyp der App sollen Beratungsmodelle für werdende Eltern konzipiert und getestet werden.
Im Sommersemester 2020 ist das Projekt "Die Babyhelfer-App" gestartet. Die erste Grundstruktur der App wird inhaltlich mit psychologischer fundierter Diagnostik und Methoden der systemischen Beratung und Therapie gefüllt. Was erstmal trocken klingt, soll Spaß machen: Mit Methoden aus dem Bereich der Gamification soll die Motivation der Nutzer*innen hochgehalten werden, womit höhere Effekte in der Wirksamkeit verbunden sind.
Wie viel persönliche therapeutische Beratung im Rahmen der App notwendig und hilfreich ist und in welcher Form sie angeboten werden kann, wird ebenfalls im Projektverlauf getestet.
Auch wurden bereits Expert*innen wie Hebammen und Therapeut*innen dazu befragt, wie eine gelungene Schwangerschaftsbegleitung aussehen kann und welche Methoden sich dabei als wirksam erwiesen haben. In einer User-Research haben wir außerdem Schwangere befragt. Dabei zeichneten sich drei Schwangerschaftstypen ab: "die Kontrollierenden", "die Entspannten" und "die Erfahrenen".
Prof. Dr. Gerlind Große, Professorin für "Frühkindliche Bildungsforschung": "Die Geburt eines Kindes ist oft auch eine psychische Herausforderung für die Eltern. Mit einer App zur Selbsthilfe wollen wir leichten Zugang zu einer psychologisch fundierten und motivierenden Unterstützung schaffen."
Hintergrund
In Deutschland gibt es zurzeit eine Unterversorgung an therapeutischer Begleitung bei gleichbleibend hohem Bedarf. Schwangere haben keine Zeit, auf einen Therapieplatz zu warten, um ihre Ängste vor der Geburt aufzuarbeiten. Das Ziel des Projekts „Die Babyhelfer“ ist es, ein niedrigschwelliges, forschungsbasiertes Angebot für die therapeutische Begleitung in der Schwangerschaft zu schaffen, sodass jede Frau, die es braucht und möchte, Unterstützung bekommen kann. Das Projekt leistet auch einen Beitrag dazu herauszufinden, inwiefern wirksame E-Health-Produkte geschaffen und verbessert werden können.
Mithilfe der interdisziplinären Expertise aus der Psychologie, dem User-Experience-Design und der Informatik, sowie einer konsequenten Nutzerorientierung sollen Lösungen für die dargestellten Herausforderungen gefunden werden.
Finanziert wird das Projekt durch das ILB/STaF-Programm des Landes Brandenburg.
Projektleitung
Prof. Dr. Gerlind Große
Prof. Reto Wettach
Beteiligte / Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Carmen Birner
Johanna Debletz
Julia Huwer
Denis Landin
Patrick Sturm