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Rückblick

Tagung zur digitalen Transformation in der Sozialen Arbeit

Podiumsteilnehmende sitzen im Hörsaal
Podiumsteilnehmende (v. l. n. r.): Prof. Dr. Karsten Krauskopf, Stefanie Kapala, Peggy Stübing, Lutz Küken, Klara Schumann, Max Haberstroh und Julius Späte © Annika Lies

Der praxisintegrierende dual-digitale Bachelorstudiengang der Sozialen Arbeit (BASA Dual-Digital) der FH Potsdam veranstaltete am 07. Februar 2023 eine Tagung unter dem Titel „Digitale Transformation & Widerstände in der Sozialen Arbeit“. Im Rahmen der beiden Profillinien der Fachhochschule, "Gesellschaft bilden" sowie "Digitale Transformation – Urbane Zukunft" stand der Nachmittag im Fokus des Einflusses sowie der Folgen digitaler Technologien auf die Soziale Arbeit.

Ausgangspunkt der Tagung war ein Lehrforschungsprojekt, welches mit den dualen Studierenden von BASA Dual-Digital durchgeführt wurde und dessen Forschungsergebnisse kürzlich unter dem Titel „Die digitale Transformation der sozialen Dienste. Eine methodisch-konstruktive Studie zu Digitalisierungsprozessen aus der Perspektive dualer Studienanfänger*innen“ erschienen. Damit legte BASA Dual-Digital im eigenen Schwerpunkt, sich verstärkter der Erforschung digital-transformativer Prozesse in der Sozialen Arbeit zu widmen, ein erstes Ergebnis vor, um dieses weiterführend in der eigenen Veranstaltungsreihe research@BASAD² mit Interessent*innen sowie Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis zu diskutieren.

Die Tagung wurde mit Grußworten von Prof. Dr. Bernd-Udo Rinas, Vertreter des brandenburgischen Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, sowie Prof. Dr. Frank Früchtel, Dekan des Fachbereiches Sozial- und Bildungswissenschaften, eröffnet. Julius Späte, der als akademischer Mitarbeiter des Studiengangs BASA Dual-Digital das Lehrforschungsprojekt leitete, stellte in seinem Vortrag unter dem Titel „Handlung und Widerfahrnis im Kontext der Digitalisierung bei Trägern sozialer Dienste“ nicht nur das Projekt und die Ergebnisse vor, sondern machte darauf aufmerksam, die Handlungen im Rahmen von Digitalisierungsprozessen aktiv zu reflektieren und stets zu berücksichtigen, welche Widerfahrnisse diese für andere Menschen verursachen können. Im anschließenden Videobeitrag aller am Forschungsprojekt beteiligten Studierenden bekamen die Gäste direkte Einblicke zum Projekt und zu den Widerfahrnissen, die sie bei ihren Praxisstellen zur Digitalisierung erlebten und in Forschungstagebüchern festhielten.

Prof. Dr. Karsten Krauskopf, der die Tagung moderierte, führte daraufhin zu einer Podiumsdiskussion über, bei der Vertreter*innen aus Praxis und Wissenschaft mit den Gästen sowohl die vorgestellten Inhalte als auch weiterführende Entwicklungen diskutierten. Die Podiumsteilnehmenden aus der Praxis, Peggy Stübing (Fachdienstleiterin Kinder, Jugend und Familie des Landkreises Potsdam-Mittelmark), Stefanie Kapala (Sozialarbeiterin im Sozialamt des Landkreises Potsdam-Mittelmark), Lutz Küken (Geschäftsführer der INDEPENDENT LIVING Stiftung Potsdam) thematisierten konkrete Perspektiven zu den aktuellen Möglichkeiten, Grenzen und auch Widerständen aus ihren Arbeitsbereichen im Kontext der Digitalisierung. Diese wurden durch die wissenschaftlichen Blicke von Max Haberstroh (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der BTU Cottbus) sowie Julius Späte gerahmt und zum Teil auch konstruktiv provoziert. Besonders das Thema algorithmenbasierter Entscheidungsprogramme, also künstlicher Intelligenzen, die auf Basis von gesammelten Daten Ergebnisse zum Kinderschutz in den sozialen Diensten liefern können, wurde kontrovers diskutiert.

Bestehende Widerstände in der Sozialen Arbeit wurden dabei besonders deutlich und nachvollziehbar von ablehnenden und befürworteten Seiten professionstheoretisch und –ethisch begründet. Klara Schumann, die als Vertreterin der Studierenden die Podiumsdiskussion bereicherte, betonte dabei, dass es wichtig ist, digitale Technologien als Hilfsmittel zu betrachten und genau zu prüfen, wann und für welche Ziele Hard- und Softwarelösungen zum Einsatz in der Sozialen Arbeit kommen sollten.

Die Tagung eröffnete die Komplexität des Diskurses zur digitalen Transformation in der Sozialen Arbeit. An dem Nachmittag wurden jedoch mehr Fragen gestellt als beantwortet. Es blieb u.a. offen, wie die Fachkräfte für eine sich immer stärker mediatisierende Gesellschaft Kompetenzen erlangen können oder wie eine digitale Vernetzung zwischen öffentlichen und freien Trägeren gelingen kann u.v.m. Diese Themen und viele andere Perspektiven sollen Inhalte zukünftiger Veranstaltungen der Reihe research@BASAD² werden.

Ermöglicht und gefördert wurde die Tagung durch das Institut für Fortbildung Forschung & Entwicklung e.V. an der Fachhochschule Potsdam. Die Aufzeichnung des Eingangsvortrags und der Videobeitrag der Studierenden können über die folgenden Links erreicht werden:

Handlung und Widerfahrnis im Kontext der Digitalisierung bei Trägern sozialer Dienste – Vortrag von Julius Späte

Dual Studierende berichten über die digitale Transformation der sozialen Dienste

Kontakt

Julius Späte
Akademischer Mitarbeiter für den dual-digitalen Studiengang Soziale Arbeit (B. A.)