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Nachhaltiges Bauen

„Nachhaltiges Bauen“ ist eine gemeinsame Vortragsreihe der Fachhochschule Potsdam und Brandenburgischen Architektenkammer.

Die Veranstaltungsreihe

Nachhaltiges Bauen ist ein sehr weites Themengebiet und umfasst viel mehr als nur Energieeffizienz oder die Wahl geeigneter Materialien. Das Einbeziehen aller Nutzer*innen und Entscheidungsträger*innen in den Gestaltungsprozess und die Bedarfsanalyse gehört genauso dazu wie die Betrachtung der vorhandenen Ressourcen in ihrem gesamten Lebenszyklus und eine intelligente Weiternutzung des Gebäudebestandes und dessen Infrastrukturen.

In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Brandenburg organisiert die Fachhochschule Potsdam (FHP) seit dem Jahr 2022 zweimal im Semester eine Veranstaltung zum Thema „Nachhaltiges Bauen“. Jede Veranstaltung beginnt mit einem Fachvortrag, gefolgt von einer offenen Fragerunde und Diskussion, bei der sowohl Vertreter*innen aus dem Berufsalltag als auch Studierende zu den aufgeworfenen Themen Stellung nehmen können.

Damit möchte die Brandenburgische Architektenkammer (BA) mit diesem gerade stark nachgefragten Themenkreis sowohl den aktuellen als auch den potenziell künftigen Mitgliedern der BA ein Kennlern- und Fortbildungsangebot unterbreiten. Und die FHP möchte ihren Studierenden Einblicke in die berufspraktischen Aspekte nachhaltigen Bauens geben.

Erfahren Sie mehr über die Themen und Teilnehmer*innen der vergangenen Veranstaltungen.

Grafik mit verschiedenen Aspekten, die wichtig sind für ein erfolgreiches Projekt im Bereich Nachhaltiges Bauen..

Termine der Veranstaltungsreihe Nachhaltiges Bauen

Die Vorträge finden zweimal im Semester am Mittwochabend in einem Hörsaal der FH Potsdam statt. Die Veranstaltungen beginnen jeweils mit einem Fachvortrag. Anschließend ist eine offene Fragerunde und Diskussion zu den aufgeworfenen Themen mit Vertreter*innen sowohl aus dem Berufsalltag als auch von Studierenden geplant.

Wann: Mittwochabend, zweimal im Semester
Teilnahmegebühr: Die Teilnahmegebühr wird noch bekannt gegeben (3 Kammerpunkte)
Für Studierende und Mitarbeitende der FHP ist die Veranstaltung kostenfrei.
Zielgruppe: Öffentlichkeit, Hochschulangehörige

Alle Termine der Veranstaltungsreihe

Themen und Teilnehmer*innen der vergangenen Veranstaltungen

Hier finden Sie eine inhaltliche Übersicht über unsere vergangenen Veranstaltungen. Von einigen konnten wir sogar die Vortragsfolien erhalten und dürfen Sie hier veröffentlichen. (Herzlichen Dank.)

Durch Bestandserhalt können nicht nur materielle, sondern auch immaterielle Werte bewahrt und weiterentwickelt werden.
© Bundesstiftung Baukultur

Die Baustoffe / Gebäude der Zukunft sind wiederverwendet – Erfahrungen und Beispiele

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bau- und Planungsaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels und des gesellschaftlichen Bewusstseinswandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden und Freianlagen, insbesondere bei der Bestandssanierung. 

Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche 
Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen sind hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?
Der Fokus der 10. Veranstaltung dieser Vortragsreihe liegt auf der Wiederverwendbarkeit von Baustoffen, Bauteilen, Gebäudeteilen – angesichts der zunehmend geforderten Abfallvermeidung im Bausektor ein hochaktuelles Thema.
Dabei treten technische Fragen auf, die den Ausbau, die Lagerung und den Wieder-Einbau betreffen, aber auch juristische bis hin zu Gewährleistungs-Fragen, sowie Fragen der Umnutzungsmöglichkeit von Gebäuden oder Gebäudeteilen.

Schließlich beginnt die Wiederverwendbarkeit bzw. Umnutzsmöglichkeit bereits in der Planung, ein weitgehend noch unbeackertes Feld.
Anhand von vor allem einem Praxisbeispiel aus Werder/Havel, das mit dem Erich-Mendelssohn-Pries ausgezeichnet worden ist, wird erläutert, was es dabei alles zu bedenken und zu erleben gibt.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Die Baustoffe / Gebäude der Zukunft sind wiederverwendet – Erfahrungen und Beispiele
Fachreferent: Jurek Brüggen, Architekt (undjurekbrüggen)
Moderation: Monika Remann (BA)
Gäste: Carolina Mojto (Freiraum in der Box GmbH Berlin), Prof. Dr.-Ing. Klaus Pistol (FHP, Baustofflabor), Lara Brenner (FHP)
Wann: 09. Oktober 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Weitere Informationen zur Wiederverwendung von Mauerziegeln finden Sie in dem Leitfaden der Spreeplan Projekt UG (haftungsbeschränkt). Dieser wurde verfasst von Antonia Bremer, Manuela Mathäs und Martin Schienbein und in Auftrag gegeben durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt).

Das Physikgebäude der HU Berlin in Adlershof
© Jakob Nolte

Die Natur der Zukunft wächst in der Stadt – an der Wand, auf dem Dach, auf Brachflächen -

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bau- und Planungsaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels und des gesellschaftlichen Bewusstseinswandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden und Freianlagen, insbesondere bei der Bestandssanierung. 

Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche 
Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen ist hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?
Der Fokus der 9. Veranstaltung dieser Vortragsreihe lag auf dem Zusammenhang von städtischen Nutzungen, natürlichen Kreisläufen und Artenvielfalt. Ausgehend von den verschiedenen Anforderungen, die einerseits an Gebäude und städtische Freiflächen gestellt werden, und andererseits an natürliche Lebensbedingungen von Pflanzen, Tieren und Menschen, wurden einzelne Aspekte davon vertieft behandelt.
Zunächst wurde die vielfach beobachtete  Biodiversitätskrise erfahrbar gemacht, welche letztlich die menschliche Existenz infrage stellt.

Sodann gab es  einen differenzierten Blick auf die naturräumlichen Möglichkeiten im Zusammenhang mit Gebäuden, insbesondere Fassaden und Dächer, sowie die oft wenig beachteten brachliegenden Flächen. Deren Potentiale zu erkennen und zu nutzen, wurde als ein gewinnbringender Ansatz erläutert. Es geht dabei um nichts weniger als ein Umdenken sowohl in der Gebäude- als auch in der Freiflächenplanung.
Anhand von Praxisbeispielen wurde auch klar, welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür erforderlich sind.

 

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Die Natur der Zukunft wächst in der Stadt – an der Wand, auf dem Dach, auf Brachflächen
Fachreferent: Jakob Nolte – Botaniker und Biodiversitätsspezialist, Dozent an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula (FHP)
Gäste: Marco Schmidt (BBSR), Claus Herrmann (hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB), Lara Brenner (FHP)
Wann: 19. Juni 2024, 16:00 bis 18:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Weitere Informationen zum Thema Verdunstungskühlung und den Wasserhaushalt in der Anthroposphäre finden Sie in den angehängten Arbeiten von Wilhelm Ripl.

Ausschnitt einer Grafik aus der Präsentation "Energiekonzept PLUS - Krampnitz auf dem Weg zur Klimaneutralität"
© Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)

Die Wärme der Zukunft kommt aus der Erde – Praxisbeispiele und Erfahrungswerte für Geothermie -

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bau- und Planungsaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden und Freianlagen, insbesondere bei der Bestandssanierung.
 

Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen ist hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?
 

Der Fokus der 8. Veranstaltung dieser Vortragsreihe lag auf den natürlichen Ressourcen unterhalb der Erdoberfläche, die als Wärmequellen und -speicher nutzbar sind bzw. gemacht werden können – angesichts der Zielsetzung, bundesweit bis 2045 klimaneutral zu werden, ein hochaktuelles Thema.
Ausgehend von der heutigen Situation auf dem Wärmesektor, der noch durch die Verbrennung von viel fossiler Energie zur Raumheizung gekennzeichnet ist, wurden sowohl alternative Möglichkeiten als auch deren Grenzen aufgezeigt, um zur Zielerreichung bis 2045 die möglichen lokalen Wärmequellen der Erde nutzen zu können. Im Vergleich zu anderen alternativen Möglichkeiten wurden Vor- und
Nachteile deutlich gemacht. Anhand von Praxisbeispielen wurde auch klar, welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür erforderlich sind.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Die Wärme der Zukunft kommt aus der Erde – Praxisbeispiele und Erfahrungswerte für Geothermie -
Fachreferent: Michael Viernickel, Projektkoordinator bei eZeit-Ingenieure GmbH Berlin mit Schwerpunkt Geothermie
Moderation: Monika Remann, Vorsitzende der AG Nachhaltigkeit der Brandenburgischen Architektenkammer
Gäste: Eckard Veil (EWP), Prof. Dr. Ingo Sass (GFZ Potsdam), Lara Brenner (FHP)
Wann: 24. April 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Weitere Informationen zum Thema Geothermie (Titelbild) finden Sie hier.

Infografik Regenwasserbewirtschaftung einer Stadt
© KBW KURAS

Was tun bei zunehmenden Wetterextremen wie Trockenheit und Starkregen? – Das Prinzip „Schwammstadt“!

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bau- und Planungsaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden und Freianlagen.
Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen sind hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?

Der Fokus der 7. Veranstaltung dieser Vortragsreihe lag auf der Ressource Wasser, konkret auf der Bewirtschaftung von Niederschlagswasser. Angesichts zunehmender Hitze- und Dürreperioden bei gleichzeitig zunehmendem Risiko von Starkregen und Überflutungen ist dies auch bei uns ein hochaktuelles Thema.

Ausgangslage ist die heutige Situation, in der immer mehr Flächen versiegelt werden, sei es durch Gebäude- und Verkehrsflächen oder auch durch die Gestaltung versiegelter Freiflächen. Die Herausforderung besteht darin, weg von dem bisherigen Ansatz der Niederschlagswasserentsorgung hin zu einer Niederschlagswasserbewirtschaftung zu kommen, bei dem die Ressource Wasser als kostbare Lebensgrundlage verstanden und nicht direkt abgeleitet wird. Stattdessen soll das Niederschlagswasser möglichst vor Ort genutzt, versickert oder verdunstet werden. Dies bewirkt einerseits einen Rückhalt und Verbleib von Wasser im regionalen Wasserkreislauf, was zur Sicherung der örtlichen Trinkwasserversorgung beiträgt und andererseits eine Dämpfung von Abfluss-Spitzen bei Starkregenereignissen, die sonst zu Überflutungsschäden führen könnten.

In diesen Zusammenhang wurde das Prinzip „Schwammstadt“ erläutert, welches durch die Zusammenarbeit von Planer*innen, Kommunen und allen weiteren Akteuren zu einer zukunftsfähigen wassersensiblen Stadtentwicklung mit grün-blauer Infrastruktur führen soll. Durch die Nutzung von geeigneten Bäumen und begrünten Flächen hat das Prinzip „Schwammstadt“ auch eine landschaftsgestalterische, kleinklimatische und gesundheitliche Bedeutung.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Was tun bei zunehmenden Wetterextremen wie Trockenheit und Starkregen? – Das Prinzip „Schwammstadt“!
Fachreferent: Prof. Dr.-Ing. Gunar Gutzeit (FHP)
Moderation: Erik Wolfram (Fachbereich Stadtplanung der Landeshauptstadt Potsdam)
Gäste: Prof. Dipl.-Ing. Maren Brakebusch (FHP, Büro VOGT), Dr. Darla Nickel (Regenwasseragentur), Friederike Böttcher (Alumna FHP), Lara Brenner (FHP)
Wann: 11. Oktober 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Weitere Informationen zum Konzept für urbane Regenwasserbewirtschaftung (Titelbild) finden Sie hier.

Zweigeteiltes Bild: links: Vortragsfolie zum Thema Lehmplatten, rechts: der Vortragende Herr Prof. Ziegert

Lehm, Holz und Co. – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen

Im Zuge des notwendigen Wandels im Bauwesen vervielfacht sich derzeit die Anwendung von Lehmbaustoffen und nachwachsenden Rohstoffen.

Lange Zeit als weiche Faktoren betrachtete Vorzüge in der Nachhaltigkeitsbewertung schlagen plötzlich auch preislich positiv durch. An vielen Stellen können sogenannte konventionelle Baustoffe durch Lehm, Holz & Co. ersetzt werden; eher mit einem Qualitätsgewinn als einer Qualitätseinbuße. Die Lösungen für den Mauerwerks- oder Trockenbau und erst recht im Putzbereich sind vorhanden und bautechnisch geregelt. 

Betrachtet wurden der gesamte Prozess von der Wertschöpfung über die Verarbeitung und Nutzung bis zur Wiederverwendung bzw. Abfallvermeidung. Zahlreiche Beispiele gaben einen guten Einblick in die Praxis und machten Tendenzen der Entwicklung deutlich.

Der Referent Prof. Dr.-Ing. Christof Ziegert, ZRS Ingenieure, Berlin, ist ausgewiesener langjähriger Experte auf dem Gebiet des Lehmbaus. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in der Planung und Begutachtung von Lehmbauten im In- und Ausland. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Schäden im Lehmbau“ der IHK Berlin sowie Honorarprofessor für Lehmbau an der Fachhochschule Potsdam (FHP).

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion kamen sowohl Vertreter aus der Berufspraxis als auch Studierende zu Wort. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum und Chat ergänzten die Diskussion.

Vortragsgliederung

  1. Erläuterung der Einsatzgebiete und Grenzen von Lehmbaustoffen und verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen, mit Schwerpunkt Lehmbaustoffe in öffentlichen und privaten Bauvorhaben
  2. Normen und Regelwerke im Lehmbau
  3. Möglichkeiten und Grenzen für deren Einsatz im Bauwesens
  4. Spezifische Einsatzmöglichkeiten (z. B. Innendämmung, Trockenbau)
  5. Praxisbeispiele
  6. Ausblick

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Lehm, Holz und Co. – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen
Fachreferent: Prof. Christof Ziegert (FHP)
Moderation: Marita Klempnow (Energieberaterin / Baubiologin)
Gäste: Fred Wanta (Fortbildungsausschuss der BA), Christian Gäth (Bauhaus der Erde); Jakob Fock und Hannah Helene Dziobek (Studierende der FHP)
Wann: 07. Juni 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

 

Fünf Frauen diskutieren über einen Projektentwurf.
© Die Baupiloten

Entscheidende Weichenstellungen in der Phase 0

Der Beginn von Planungsleistungen bei der in der HOAI definierten Phase 1 lässt wesentliche Erkenntnisse und Entscheidungen außer Acht. Dabei können gerade in der sogenannten „Phase 0“ Weichenstellungen erfolgen, die das nachhaltige Bauen befördern und sich in den folgenden Phasen im wahrsten Sinne des Wortes „auszahlen“.

Im Vortrag wurde auch auf die spezifischen Anforderungen im öffentlichen Hochbau und speziell im Schulbau eingegangen. Gerade die Belange von verschiedenen künftigen Nutzerinnen und Nutzern sowie der aktuelle Stand der pädagogischen Anforderungen können in dieser ersten Planungsphase Eingang finden. Beispiele aus dem Raumkonzept sind Räume mit Mehrfachnutzungen für Kommunikation und Kreativität genauso wie Raumangebote für individuelle Nutzungen. Besonders die soziokulturellen Belange der Nachhaltigkeit wurden dabei beleuchtet. Zudem wurden die gleichrangig angesiedelten ökologischen und ökonomischen Belange vorgestellt.

Die Referentin Dipl.-Ing. Arch. Jeannette Hanko ist ausgewiesene Fachfrau als Nachhaltigkeitsberaterin im öffentlichen Hochbau. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion kamen auch Vertreterinnen aus der Forschung und Lehre sowie Studierende zu Wort.

Vortragsgliederung

  1. Stellenwert von vorbereitenden Planungsüberlegungen vor Beginn der HOAI-Phase 1
  2. Auswirkungen dieser vorbereitenden Leistungen auf spätere HOAI-Planungsphasen
  3. Wichtigkeit für nachhaltiges Bauen
  4. Besonderheiten bei öffentlichen Bauaufgaben
  5. Beispiele aus Schulbauplanungen
  6. Ausblick auf sich abzeichnende Tendenzen

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Entscheidende Weichenstellungen in der Phase 0
Fachreferent: Dipl.-Ing. Arch. Jeannette Hanko (Nachhaltigkeitsberatung, KIS)
Moderation: Norbert John (BA)
Gäste: Dr.-Ing. Susanne Hofmann (Die Baupiloten BDA), Marcel Adam (BA), Hannah Helene Dziobek (Studentin der FHP)
Wann: 26. April 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Einzelne Lehmbaustoffe werden für das Recycling nach Materialität und Größe in Behälter sortiert.

Das cradle to cradle Prinzip – die wiederverwendeten Baustoffe der Zukunft

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bauaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das umfasst z. B. neben der Detailplanung auch die Ausführung, den Betrieb und schließlich auch den Abriss von Gebäuden.

Der Fokus der 4. Veranstaltung dieser Vortragsreihe liegt auf der Wiederverwendbarkeit von Bauteilen und Baustoffen. Damit soll der gesamte Lebenszyklus beim Bauen in den Blick genommen werden.

Wer denkt schon beim Bauen an den Abriss oder Rückbau?
Die immer bedrohlicher werdende Flut von schädlichen Abfallmengen, die entsorgt werden müssen, der immer deutlicher werdende Mangel an Ressourcen, wie Stahl, Sand oder Kupfer für die bisher gewohnte Anwendung im Bauwesen, der steigende Energieverbrauch, der nicht nur beim Neubau, sondern auch beim Abbruch bestehender Gebäude anfällt, deuten auf dringenden Handlungsbedarf hin.

Da ist es mit sortenreiner Trennung von Bauabfällen allein nicht getan. Es geht um einen Paradigmenwechsel. Anstelle eines linearen Bauablaufes, sinnbildlich gesprochen „von der Wiege bis zur Bahre“, das sogenannte „take-make-waste- Prinzip“, soll ein Kreislauf möglich sein, sinnbildlich gesprochen „von der Wiege bis zur Wiege“, das sogenannte „Cradle-to-cradle-Prinzip (C2C). Dabei geht es auch um das Zusammenwirken aller am Gesamtprozess Beteiligten: dem Bauherren, der Baufirma, dem Nutzer, u. a. m. Für alle gilt der Paradigmenwechsel, um Wertstoffkreisläufe für eine postfossile Welt herstellen zu können.

Einer derjenigen, die sich bereits seit Jahren mit guten Ideen und solidem Fachwissen dieser Aufgabe widmen, ist der Fachreferent dieser Veranstaltung, Jörg Finkbeiner (Architekt), der Gründer des Architekturbüros „Partner und Partner“. Anhand von ausgeführten sowie geplanten Beispielen kann er erläutern, wie viel Zukunftsmusik noch in dem Unterfangen des zirkulären Bauens steckt und was heute bereits realisierbar ist. Dabei geht es um die Besonderheiten rückbaufähiger und recyclebarer Gebäude, von der Bedarfsermittlung über die Planung und Bauüberwachung bis in die Benutzungs-, Rückbau- und Wiederverwendungsphase, von der Materialwahl bis in die Welt der einschlägigen Normen und Verordnungen und entsprechenden Kennziffern, um den tatsächlich eingetretenen Effekt beurteilen zu können.

Im anschließenden Gespräch auf dem Podium trafen Andreas Rieger (Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer), Dr.-Ing. Nina Pawlicki (TU Berlin), Julius Schäufele (Concular) und Sophie Littmann (FHP) aufeinander.

Die Veranstaltung fand sowohl live vor Ort statt, als auch online per Videostream.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Das cradle to cradle Prinzip – die wiederverwendeten Baustoffe der Zukunft
Fachreferent: Jörg Finkbeiner (Architekt, Partner und Partner Architekten)
Moderation: Andreas Rieger (Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer)
Gäste: Dr.-Ing. Nina Pawlicki (TU Berlin), Julius Schäufele (Concular), Sophie Littmann (FHP)
Wann: 18. Januar 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr

Lichtdurchflutetes Tonnengewölbe mit Säulengang.
© Anupama Kundoo Architects – (c) Javier Callejas

Rethinking Materiality: Looking at Natural Resources alongside Human Resources.

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bauaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung insbesondere auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden. Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure und Akteurinnen sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen sind hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?

Der Fokus der 3. Veranstaltung dieser Vortragsreihe richtet den Blick auf die natürlichen Ressourcen – Looking at Natural Resources alongside Human Resources.

„Anupama Kundoo advances the idea that architectural imagination must transcend design and enter the realms of materials science and economics, where some bigger questions reside. She will discuss the thrust of her inquiries, which have been to find practical ways to fulfill the universal human aspiration for refuge, purpose, and social engagement through extensive material research and experimentation. She will discuss 'Human Time as a Resource' in the quest for new materiality and critically examine the way the time value of money has nudged us towards code-based design and the industrialized production of building components and, sometimes, even entire buildings themselves. Furthermore, she will discuss materiality and consumption of finite natural resources alongside their impact on human wellbeing and human resourcefulness.“   
    
Die Referentin ist seit 2018 Professorin an der FHP für „Entwurf Tragwerk“ im Studiengang „Architektur und Städtebau“. Bis dahin hatte sie bereits in verschiedenen kulturellen Kontexten auf der ganzen Welt gearbeitet, geforscht und gelehrt. 2021 ist sie von der Jencks Foundation und dem „Royal Institute of British Architects“ (RIBA) mit dem „RIBA Charles Jencks Award“ ausgezeichnet worden, der in Anerkennung bedeutender Beiträge zur Theorie und Praxis der Architektur verliehen wird. Dabei wurde Prof. Dr. Anupama Kundoos ganzheitliche Praxis, die theoretische Untersuchungen, Materialforschung und nachhaltige Baumethoden miteinander verbindet, gewürdigt. Außerdem wurde ihr 2021 im Zuge der Weltklimakonferenz COP26 der „Building Sense Now Global Award“ verliehen. Sie wurde damit für ihr Engagement für eine klima- und kulturgerechte Bauweise geehrt.
Ihr Fachvortrag wird auf Englisch gehalten. Anschließend soll es zweisprachig weiter gehen.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Rethinking Materiality: Looking at Natural Resources alongside Human Resources.
Fachreferent: Prof. Dr. Anupama Kundoo (FHP)
Moderation: Theresa Keilhacker (Präsidentin der Architektenkammer Berlin)
Gäste: Andreas Rieger (BA), Maximilian Löffler (Student der FHP), Hannah Helene Dziobek (Studentin der FHP), Prof. Dr. Ulrich Schwarz (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde)
Wann: 12. Oktober 2022, 17:00 bis 19:00 Uhr

Die Veranstaltung fand vor Ort statt und wurde gestreamt.

Stampflehmhaus: Modern eingerichtetes Zimmer mit Küche, Esstisch und Fensterfront
Stampflehmhaus Ihlow © ZRS Architekten Ingenieure

Bauen im Bestand mit ambitionierten Klimaschutzzielen

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bauaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung insbesondere auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden. Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure und Akteurinnen sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen sind hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?

Der Fokus der 2. Veranstaltung dieser Vortragsreihe liegt bei den Bestandsbauten und soll weitergehenden Fragen nachgehen, wie:

  • Wie kann einem Verlust von „grauer Energie“, der bei jedem Abbruch stattfindet, entgegengewirkt werden?
  • Welche Möglichkeiten der Umnutzung, der Sanierung, des Umbaus, der Erweiterung gibt es?
  • Widersprechen sich Denkmalschutz und Klimaschutz?
  • Welcher energetische Standard ist bei welchen Bestandsbauten erreichbar?
  • Welche Kenntnisse sind dafür erforderlich?

Anhand von ausgeführten Beispielen sollen Antworten auf solche Fragen gefunden werden.

Der Referent zu diesem praxisnahen Thema, Herr Ole Busch, arbeitet als Projektarchitekt im Büro ZRS, welches sich seit vielen Jahren der Nachhaltigkeit bei allen seinen Projekten verschrieben hat. Aus der Fülle der in diesem Büro realisierten Projekte sollen insbesondere vorgestellt werden:

  • eine energetisch sanierte ehemalige Scheune im Land Brandenburg, die zusammen mit einem Ergänzungsbau den Brandenburgischen Architekturpreis 2007 erhalten hat (Haus Ihlow),
  • Rückbau, Ertüchtigung und Umnutzung einer von Abbruch und Entsorgung bedrohten Torfremise,
  • die energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes aus dem 18. Jahrhundert in der dörflichen Umgebung von Kassel sowie
  • der Erhalt und die Sanierung des Verwaltungsgebäudes im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, einem DDR-Systembau aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Offene Fragerunde und Podiumsdiskussion

Bei der anschließenden Diskussion sind auf dem Podium außerdem sowohl die Sicht der Lehre und Forschung als auch die studentische Sicht vertreten.

Teilnehmer*innen:
Lehre/Forschung: Prof. Silke Straub-Beutin
Praxis: M. A. (Arch.) Ole Busch, ZRS Architekten Ingenieure, Berlin
Studium: Maximilian Löffler, Hannah Helene Dziobek (FHP)
Bauherrenvertreter: Ulf Heitmann, Vorstand der Baugenossenschaft „Bremer Höhe“

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Bauen im Bestand mit ambitionierten Klimaschutzzielen
Fachreferent: M. Arch. Ole Busch (ZRS Architekten Ingenieure, Berlin)
Moderation: Dipl.-Ing. Monika Remann, Architektin (AG Nachhaltigkeit der BA)
Gäste: Prof. Silke Straub-Beutin (FHP), Maximilian Löffler (Student der FHP), Hannah Helene Dziobek (Studentin der FHP), Ulf Heitmann (Vorstand der Baugenossenschaft „Bremer Höhe“)
Wann: 29. Juni 2022, 17:00 bis 19:00 Uhr

Die Veranstaltung fand vor Ort statt.

Grafik mit verschiedenen Aspekten, die wichtig sind für ein erfolgreiches Projekt im Bereich Nachhaltiges Bauen..

Grundzüge des klimaneutralen Bauens – Auftaktveranstaltung

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bauaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung insbesondere auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden. Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure und Akteurinnen sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen sind hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?

Der Fokus der Eröffnungsveranstaltung der neuen Vortragsreihe von BA und FHP gibt einen Überblick zu Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Verwendung der natürlichen, beim Bauen benötigten Ressourcen wie Flächennutzung, Rohstoff- und Energieverbrauch.

Der Referent zu diesem grundlegenden Thema, Herr Prof. Dr. Michael Prytula, ist Architekt und seit 2014 Forschungsprofessor an der FH Potsdam für „ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen“. Er ist Sprecher des Instituts für angewandte Forschung „Urbane Zukunft“, Leiter des gleichnamigen Masterstudienganges und seit 2021 Mitglied des Klimarates der Landeshauptstadt Potsdam. Neben Forschungsprojekten zum nachhaltigen Bauen und neuen Wohnformen ist er auch mit den praktischen Planungserfordernissen und den daraus entstehenden Zielkonflikten gut vertraut.

Die Veranstaltung in Kürze:

Titel: Grundzüge des klimaneutralen Bauens
Fachreferent: Prof. Dr. Michael Prytula (FHP)
Moderation: Dipl.-Ing. Arch. Jeannette Hanko (Nachhaltigkeitsberaterung des kommunalen Immobilienservices Landeshauptstadt Potsdam)
Gäste: Dipl.-Ing. Katja Melan (Architektin BDA Potsdam), Maximilian Löffler (Student der FHP), Hannah Helene Dziobek (Studentin der FHP), Dipl.-Ing. Ekkehard Buß (Stadtplanungsamt Luckenwalde)
Wann: 06. April 2022, 17:00 bis 19:00 Uhr

Weiterführende Links und Veranstaltungen rund um das Thema „Nachhaltiges Bauen“

Im Folgenden verlinken wir auf weiterführende Veranstaltungen und Projekte an der FH Potsdam und stellen nach und nach eine Literaturliste zum Thema „Nachhaltiges Bauen“ zusammen. Auch unser Projektpartner, die Brandenburgische Architektenkammer, bietet weitere Informationen an.

Laboruntersuchung: Mann zertrümmert mit T-Träger eine eigens dafür angefertigte Wand aus Lehmziegeln.

Baustoffkreisläufe im Lehmbau

Das Symposium erläutert grundlegende Möglichkeiten des Rückbaus und des Recyclings von Lehmbaustoffen am Beispiel des Lehmmauerwerks und des Lehmtrockenbaus.

Vorschaubild der Veranstaltung Baukultur-Dialog
© André Stiebitz

Baukultur-Dialog – Baukultur und Klimaschutz leben

Die Veranstaltungsreihe im Rahmen des Baukulturjahrs Brandenburg 2023 thematisierte aktuelle Strukturen und wie diese für ein nachhaltigeres Bauen verändert werden können. Die Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und können via Link von der Seite aufgerufen werden.

Weitere Informationen zu Baukultur-Dialog

Logo des studentischen Kollektivs perspektivwechsel
© Lara Brenner

perspektiv;wechsel

Das studentische Kollektiv perspektiv;wechsel organisiert u. a. auch Vorträge zu klimagerechtem Bauen und betrachtet diese unter gesellschaftlichen/sozio-ökologischen Aspekten.

Logo der Brandenburgischen Architektenkammer

Nachhaltiges Planen & Bauen

Auch unser Kooperationspartner, die Brandenburgische Architektenkammer, informiert und unterstützt beim nachhaltigen Planen und Bauen.

Weiterführende Links & Literatur

Rund um Planung & Entwurf

Rund um Materialien

Kontakt

Projektleitung

Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula
Forschungsprofessor für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen
Studiengangsleiter Urbane Zukunft (M. A.)

Projektkoordination

Ulrike Weichelt
Koordinatorin Veranstaltungsmanagement

Projektkoordination

Credits

  • Design und Dokumentation; Durchführung: Leonie Schatter (01/2022–12/2023; 2023)
  • Konzept und Durchführung: Felix Zohlen (01/2022–12/2022)