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Stein | Steinernes Album in Großjena

Pflege und Erhaltung von anthropogen geschädigten und bereits restaurierten Natursteinobjekten vor dem besonderen Hintergrund ihrer Einbindung in umgebende Feuchte- und Salztransportprozesse am Beispiel des Steinernen Albums in Großjena

Ansicht des Reliefs von Christus in der Kelter des Steinernen Albums in Großjena.
© Jeannine Meinhardt
Projektzeitraum:
Typ:
Forschungsprojekt
Profillinie:
Gebauter Raum – Entwerfen, Bauen, Erhalten
Kooperationspartner:
  • Restaurator Peter Fiedler
  • Fokus GmbH Leipzig
  • MPA Universität Stuttgart
  • Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
  • Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V.
Finanzierung:
Gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Aktenzeichen: 33821/01

Beschreibung

Das sogenannte Steinerne Album befindet sich oberhalb vom Unstruttal, in unmittelbarer Nähe zu Naumburg, im südlichen Sachsen-Anhalt. Es besteht aus 12 überlebensgroßen Reliefs, die barockzeitlich über eine Länge von ca. 180 Metern in den anstehenden Buntsandstein geschlagen worden sind. Im Jahr 2022 feiert dieses Denkmal sein 300-jähriges Jubiläum. Die Reliefs zeigen alttestamentarische Motive, die größtenteils Bezug zum Weinbau haben. Aber auch Herzog Christian zu Sachsen-Weißenfels, zu dessen Ehren das Steinerne Album geschaffen wurde, ist dargestellt.

Inhaltlich widmete sich das Projekt den vielfältigen Aspekten der Verwitterung bzw. des langfristigen Erhalts der 12 Reliefs, die bereits Ende der 1990er Jahre umfassend restauriert worden waren. Trotz dieser großen Maßnahme und obwohl vorbildlich gleich nach der damaligen Restaurierungskampagne ein Monitoring- und Pflegekonzept geplant worden ist, das seitdem auch regelmäßig umgesetzt wird, ist die objektiv im Projekt bewertete Schadensdynamik immens.

Im Rahmen des DBU-Forschungsvorhabens ging es einerseits um die diesbezügliche Ursachenforschung und auch um die Anpassung der konservatorischen und restauratorischen Pflegemaßnahmen.

Wichtige Punkte in der Ursachenanalyse sind die extreme Exposition der Reliefs im anstehenden Gestein, dessen Gipsbelastung sowie der z. T. massive biogene Bewuchs. Die konkreten Fragestellungen und Untersuchungsergebnisse sowie die Resultate der zahlreichen Musterflächen, die vor allem mit Bezug auf die Auswirkungen der Vergipsung der Oberflächen, die Altkonservierungen sowie bezogen auf die Möglichkeit der Wiederbehandlung und den Umgang mit der z. T. massiven biogenen Besiedelung angelegt worden sind, wurden im Vortrag – im Rahmen des Abschlusskolloquiums am 10.06.2022 – durch Prof. Dr. Jeannine Meinhardt vorgestellt.

Abschlussarbeiten

Das Forschungsprojekt ist unter maßgeblicher Beteiligung der Studierenden der Fachrichtung Stein erarbeitet und umgesetzt worden. Mehrere Praxisarbeiten sowie Bachelor- und Masterthesen wurden erstellt und erfolgreich abgeschlossen.

Masterarbeiten:

  • Benjamin Hübner (SoSe 2017): "Die langfristige Pflege und Erhaltung stark belasteter Objekte im anstehenden Gestein – Entwicklung eines mineralischen Kompressenputzes zum Schutz anthropogen geschädigter Oberflächen im anstehenden Gestein am Beispiel des Steinernen Albums in Großjena"
  • Janosch Klein (WiSe 2021/22): "Untersuchungen zur Festigung vergipster Sandsteinoberflächen mit Kieselsäureester am Beispiel des Steinernen Albums in Großjena"
  • Joann Zilm (noch in Bearbeitung, SoSe 2023): "Untersuchung zur Auswirkung von Reinigungsmaßnahmen auf die Wiederbesiedlung biogener Bewüchse auf Sandstein sowie die Ermittlung der Wirksamkeit ausgewählter ätherischer Öle als präventive Maßnahme zur Hemmung einer biogenen Wiederbesiedlung"

Bachelorarbeit:

  • Joann Zilm (SoSe 2018): "Entwicklung eines Steinergänzungsmörtels für freibewitterten Buntsandstein im Zusammenhang mit dem langfristigen Erhalt des Steinernen Albums in Großjena"

Projektleitung

Professorin in der Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Stein