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Holz | Runder Biedermeier-Tisch der Stiftung Stadtmuseum Berlin

Der Tisch mit runder Tischplatte wurde sehr wahrscheinlich in der Zeit des Biedermeiers hergestellt und zeigt neben klassischen Merkmalen der Epoche auch Einflüsse der Gotik.

Biedermeier-Tisch mit Stützkonstruktion im Vorzustand
Vorzustand Tisch mit Stützkonstruktion © Janna Simone Mostert
Typ:
Lehrprojekt
Studentisches Projekt
Profillinie:
Gebauter Raum – Entwerfen, Bauen, Erhalten

Projektlaufzeit: 2015 – 2019
Leihgabe: Stiftung Stadtmuseum Berlin
Datierung: ca. 1830 – 1840

Projektbeschreibung

Der Tisch mit runder Tischplatte wurde sehr wahrscheinlich in der Zeit des Biedermeiers hergestellt und zeigt neben klassischen Merkmalen der Epoche auch Einflüsse der Gotik. Typisch für das Biedermeier ist, dass viele Möbel für das Bürgertum hergestellt werden. Die Platte des Tisches ist auf einer hexagonal geformten Säule befestigt, welche getragen wird von drei, als Voluten ausgebildeten Füßen. Diese wiederum stehen auf kleinen Messingrädern, sodass der Tisch mit Leichtigkeit bewegt werden konnte. Das Objekt ist furniert und zeigt größtenteils an der sechseckigen Säule und den Füßen Marketerien, welche aus dunklen und hellen Furnierteilen zusammengetzt sind.

Die ersten Untersuchungen des Tisches ergaben gleich sechs unterschiedliche Holzarten, die verbaut wurden. Für das Blindholz wurden sehr wahrscheinlich Kiefer, Weißeiche, Kastanie und Hainbuche verwendet, während es sich bei den Furnieren vermutlich um Mahagoni und Ahorn handelt.

Konservierung und Restaurierung

Das Objekt kam in einem sehr schlechten Zustand nach Potsdam an die Fachhochschule. Neben einer starken Verschmutzung der Oberfläche waren vor allem Abnutzungsspuren, Fehlstellen an den Profilen und Beschädigungen an der Holzverbindungen zu verzeichnen. Das Restaurierungsziel war es, den Tisch wieder für die Besucher des Stadtmuseums Berlin erfahrbar zu machen und ihn zukünftig mit den passenden Stühlen in der Ausstellung zu präsentieren. Zunächst wurden alle konstruktiven Teile aus den noch vorhandenen Verbindungen gelöst, um keine zusätzlichen Schäden hervorzurufen. Ergänzungsstücke aus Hartholz wurden für die schadhaften Verbindungen angefertigt und mit Knochenleim eingesetzt. Alle drei Füße wurden mittels Keilen ausgerichtet und mit tierischem Leim wieder befestigt. Als weitere Maßnahmen wurden Festigungs- und Ergänzungsarbeiten an Profilleisten durchgeführt und Risse in der Tischplatte mit Balsaholz geschlossen, um das Objekt auch in konservatorischer Hinsicht langfristig zu schützen. Weiterhin wurde die Oberfläche mit Gelen gereinigt und somit die Schmutzschicht vorsichtig entfernt. Zuletzt sind Retuschearbeiten der Ergänzungen mit Aquarellfarben in der Tratteggio Technik erfolgt. Die Methode erfolgte nach der restaurierungsethischen Maxime, dass sich die Ergänzungen trotz einer farblichen Anpassung bei näherer Betrachtung von der Originalsubstanz unterscheiden lassen sollen.

Projektbeteiligte

Projektbetreuung

Professorin in der Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Holz

Projektbetreuung

Werkstattleiter Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Holz

Studierende

Janna Simone Mostert