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Holz | Das Panorama der Stadt Schillingsfürst in Strohmarketerei

Das Strohmarketeriebild zeigt eine Ansicht der Stadt Schillingsfürst auf der Frankenhöhe im 19. Jahrhundert. Die besondere Technik beinhaltet das Zusammensetzen farbiger Strohstücke zu einer szenischen Darstellung.

Strohmarketeriebild der Stadt Schillingsfürst
Vorzustand der Strohmarketerie © Irene Meneghetti
Projektzeitraum:
Typ:
Lehrprojekt
Studentisches Projekt
Profillinie:
Gebauter Raum – Entwerfen, Bauen, Erhalten

Eigentum: Bürger*innen-Amt Sadt Schillingsfürst
Objekt: Strohmarketeriebild
Datierung: Frühes 20. Jahrhundert (vor 1912)

Projektbeschreibung

Das Strohmarketeriebild zeigt eine Ansicht der Stadt Schillingsfürst auf der Frankenhöhe im 19. Jahrhundert. Die besondere Technik beinhaltet das Zusammensetzen farbiger Strohstücke zu einer szenischen Darstellung.

Diese werden dann auf eine Trägerfläche aufgeleimt. Den äußeren Rahmen des Bildes bildet ein schachbrettartiges Muster. Eingesetzt war es in einen vergoldeten Stuckrahmen. Das Objekt ist sehr wahrscheinlich als Auftrag des Ehrenbürgers Anton Roth an den*die Künstler*in J. Schuh angefertigt worden. Seine/ihre Signatur ist in Stroh in das Kunstwerk integriert worden.

Die Stadt Schillingsfürst hat das Bild zu einem späteren Zeitpunkt erworben. Die Landschaftsszenen sind sehr genau nach der Natur beobachtet. Herausragend ist die Verwendung geometrischer Formen zur Darstellung von Vegetation. Diese Techniken wurden vermutlich durch französische Produktionen inspiriert.

Das Objekt weist vielfältige Schäden auf. Schlechte klimatische Bedingungen haben dazu geführt, dass sich das Trägerholz verformte, sich einige Strohstücke lösten und allgemein das Bild sehr verstaubte.

Konservierung und Restaurierung

Nach einer sehr vorsichtigen feuchten Reinigung des Objektes, wurden diverse restauratorische Maßnahmen ergriffen. Lose Marketerieteile wurden mit einem Methylcellulose-Leim niedergelegt. Weiterhin wurden alte Restaurierungen, welche der aktuellen Farbe und dem Material (Kitte) nicht entsprachen, durch Stroh ersetzt und Fehlstellen ergänzt. Diese waren vor allem in den UV-Untersuchungen sichtbar geworden. Die Trägerkonstruktion wurde vorsichtig demontiert, gereinigt und anschließend - anstelle von Drahtstiften - mit Schrauben befestigt, um weiteren Beschädigungen vorzubeugen. Die Verformung wurde belassen, da ein solcher Eingriff vermutlich zu weiteren Verlusten und Schäden am Strohbild geführt hätte. Der Rahmen wurde separiert betrachtet und behandelt. Es erfolgte eine trockene Reinigung der vergoldeten Flächen und eine Abnahme alter Restaurierungen. Lose Stuckteile wurden wieder aufgeleimt oder mit Vergoldermasse ergänzt und retuschiert. Darüber hinaus entschloss man sich, die Marketerie auf Grund der unterschiedlichen Materialien und Alterungszustände ohne den Struckrahmen auszustellen.

Ein spezieller, den restauratorischen Ansprüchen des Objektes entsprechender Kastenrahmen, wurde angefertigt. In ihm ist die Strohmarketerie im Ludwig-Doerfler Museum, Schillingsfürst, seit Ende 2020 wieder ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich.

Projektbeteiligte

Projektbetreuung

Professorin in der Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Holz

Projektbetreuung

Werkstattleiter Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Holz

Studierende

Irene Meneghetti