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Interview

Transformation gestalten: Wie Kultureinrichtungen zukunftsfähig bleiben – Interview mit Dr. Simone Oelker

Simone Oelker im Gespräch mit Steffi Holz
© Beate Waetzel

Kultureinrichtungen stehen vor großen Veränderungen – doch wie gelingt der Wandel erfolgreich? Dr. Simone Oelker, Kunsthistorikerin und Kuratorin, gibt in unserem Interview erste Einblicke in die neue Weiterbildung "Kultureinrichtungen in Transformation". Sie spricht über die Zukunft kultureller Institutionen, die strategische Weiterentwicklung von Kulturmarken und die zentrale Rolle einer starken Teamkommunikation.

JS: Frau Dr. Oelker, Sie arbeiten seit vielen Jahren an der Schnittstelle zwischen Kunst, Kommunikation und Change-Management. Was hat Sie ursprünglich dazu bewegt, sich mit der Transformation von Kulturinstitutionen zu beschäftigen?

SO: Kultureinrichtungen müssen heute ganz anderen Anforderungen gerecht werden, als noch vor einigen Jahren, was zugleich eine Chance ist, um neue Zielgruppen zu erreichen, neue Kooperationen zu bilden und neue Formate zu kreieren. Diese Themen sichtbar zu machen, sich darüber auszutauschen, neue Wege aufzuzeigen und die Kulturinstitutionen dadurch zu stärken ist mir ein Herzensanliegen.

JS: Die Weiterbildung "Kultureinrichtungen in Transformation" thematisiert unter anderem die Neupositionierung kultureller Institutionen. Welche Impulse erhalten die Teilnehmenden, um diesen Wandel aktiv zu gestalten? 

SO: Kulturinstitutionen spielen als Orientierungspunkte für die Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle: Dies ist eine Chance und Herausforderung zugleich. Teaming, Resilienz, Sichtbarkeit, Partizipation, Kooperationen und der Mut zu neuen Formaten spielen eine immer wichtigere Rolle. Dazu tauschen wir uns aus und zugleich bin ich gespannt, was die Teilnehmer*innen dazu berichten.

JS: Ein besonderer Fokus liegt auf der strategischen Weiterentwicklung von Kulturmarken. Warum ist dies für Museen, Theater und Kulturzentren heute wichtiger denn je?

SO: Für die Sichtbarkeit, Zielgruppenausrichtung und Vermarktung ist eine klar definierte Kulturmarke unerlässlich. Ich freue mich, dass ich für dieses wichtige Thema Steffi Holz gewinnen konnte, eine Expertin für die Gestaltung von Kulturmarken.

JS: Zum Auftakt unternehmen Sie einen kurzen „Streifzug durch die Potsdamer Kulturlandschaft“. Was macht Potsdam als Standort für dieses Thema besonders?

SO: Potsdam verfügt über eine vielfältige und gewachsene Kulturlandschaft. Die klare Positionierung, Ausrichtung sowie Vernetzung der verschiedenen Institutionen lässt sich hier wunderbar aufzeigen.

JS: Können Sie ein Beispiel für eine kulturelle Institution nennen, die einen erfolgreichen Transformationsprozess durchlaufen hat? Was können wir daraus lernen?

SO: Das frühere „Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“, an deren Eröffnungsausstellung sowie späteren Ausstellungen ich als Kuratorin mitwirken durfte, hat einen erfolgreichen Transformationsprozess vollzogen. Frau Melzer wird uns als Direktorin mit Ihrem Team dazu exklusiv berichten, wie die Transformation zum „Brandenburg Museum“ verlaufen ist und welche Herausforderungen es dabei gab – mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. 

JS: Neben der Weiterbildung „Kultureinrichtungen in Transformation“ leiten Sie auch den Kurs „Ausstellungen kuratieren“. Gibt es Gemeinsamkeiten in den Herausforderungen, mit denen sich Kurator*innen und Kulturmanager*innen heute auseinandersetzen müssen? 

SO: Ganz bestimmt: Bei der Kuratierung von Ausstellungen sind heute vielfältigere Anforderungen zu berücksichtigen. Fragen zur Nachhaltigkeit, klimagerechtem Kuratieren und Provenienzforschung müssen mit berücksichtigt werden.

JS: Was würden Sie Kulturakteuren raten, die vor großen Veränderungsprozessen stehen? Gibt es eine erste Frage, die sie sich stellen sollten? 

SO: Zuerst einmal darf man sich sein Team anschauen und mit ihm über den anstehenden Transformationsprozess ins Gespräch kommen.

Das Interview führte Julia Sammler.

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ZEW – Zentrale Einrichtung Weiterbildung

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