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Studie zur digitalen Transformation sozialer Dienste veröffentlicht
Innerhalb eines Lehrforschungsprojekts im dual-digitalen Bachelorstudiengang Soziale Arbeit (BASA Dual-Digital) widmeten sich sechs Studierende unter der Leitung ihres Dozenten Julius Späte der Erforschung des Digitalisierungsstands bei Trägern sozialer Dienste. Die Studie ist das Ergebnis einer teilnehmenden Beobachtung der dualen Studienanfänger*innen, um die Handlungen und Widerfahrnisse im Kontext der Digitalisierung an ihren Praxisstellen zu erfassen.
Im Wintersemester 2021/2022 startete an der Fachhochschule Potsdam der neue dual-digitale Bachelorstudiengang der Sozialen Arbeit. Neben dem dualen Studienformat hat sich der Studiengang den Schwerpunkt gesetzt, die Digitalisierung und die damit verbundenen Folgen für die Soziale Arbeit zu untersuchen.
Mit dem Phänomen der digitalen Transformation ist die Soziale Arbeit nicht nur in der Organisation ihrer Praxis, wie z.B. bei einer digitalen Aktenführung, konfrontiert, sondern auch mit veränderten, sogenannten mediatisierten, Lebenswelten ihrer Klient*innen. Die damit verbundene digitale Transformation verläuft in den vielfältigen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit sehr unterschiedlich. Darüber hinaus hat die Covid-19-Pandemie zu einer enormen Beschleunigung digitaler Medien im Arbeitsfeld gesorgt, die eine Reflexion in der Praxis und eine Erforschung in der Wissenschaft bedürfen, um die Potentiale und Grenzen der Digitalisierung außerhalb der pandemischen Notwendigkeiten zu erkennen.
Vor diesem Hintergrund hat Julius Späte, Akademischer Mitarbeiter mit Schwerpunkt digitale Strukturen und Digitalisierungsforschung in der Sozialen Arbeit im Studiengang BASA Dual-digital, in einem Lehrforschungsprojekts gemeinsam mit den sechs dual Studierenden Jolina Hager, Lara Lange, Ronja Nicolas, Klara Schumann, Philipp Strauß und Isabell Wiener im Wintersemester 2021/2022 und Sommersemester 2022 zum Stand und den Einflüssen der Digitalisierung bei ihren Praxisstellen im Arbeitsfeld der sozialen Dienste geforscht.
Als teilnehmende Beobachtende haben die Studierenden während ihres ersten Semesters die Handlungen und Widerfahrnisse im Kontext der Digitalisierung an ihren Praxisstellen erfasst und sechs Monate lang in Forschungstagebüchern festgehalten. Diese wurden gemeinsam im Seminar im Sommersemester anhand der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp A. E. Mayring ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Anschluss zusammengefasst und in der Forschungsarbeit „Die digitale Transformation der sozialen Dienste. Eine methodisch-konstruktive Studie zu Digitalisierungsprozessen aus der Perspektive dualer Studienanfänger*innen.“ Open Access veröffentlicht.
Die qualitative Studie bietet mit sechs subjektiven Wahrnehmungen von Studienanfänger*innen auf der einen Seite nur einen kleinen Ausschnitt zu der komplexen Thematik der digitalen Transformation bei den sozialen Diensten. Auf der anderen Seite bietet die Untersuchung einen wichtigen Einblick in das „lebensweltliche Apriori“ (Jürgen Mittelstraß), also die alltägliche Praxis, sozialer Dienste im Kontext der Digitalisierung. Die Studie ist Basis für eine Theorieentwicklung und weitere Forschungen zur Digitalisierung in der Sozialen Arbeit als Schwerpunkt des Studiengangs BASA Dual-Digital.
Weitere Informationen
Die Studie kann über folgenden Link heruntergeladen werden: https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/frontdoor/index/index/docId/2911