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Rückblick

Wittenberger Schüler*innen nahmen im Oktober 2023 an Gerechtigkeitskonferenzen teil

Schüler*innen von Wittenberger Schulen halten ein Plakat mit dem Motto "Macht die Augen auf"
© Martin Ferch

130 Schülerinnen und Schüler aus sechs Wittenberger Schulen haben in drei „Gerechtigkeitskonferenzen“ vom 17. bis 19. Oktober ihre Vorstellungen eines guten Zusammenlebens sowie Grundlagen und Verbesserungswünsche für eine positive Zukunft in Wittenberge erarbeitet.

130 Schülerinnnen und Schüler aus sechs Wittenberger Schulen haben in drei „Gerechtigkeitskonferenzen“ vom 17. bis 19. Oktober ihre Vorstellungen eines guten Zusammenlebens sowie Grundlagen und Verbesserungswünsche für eine positive Zukunft in Wittenberge erarbeitet. „Macht die Augen auf“ – mit diesem Appell an Erwachsene, Lehrer*innen, Politiker*innen und Sozialpädagog*innen, die oft nicht gerade einfache Lebenssituation von vielen Kindern und Jugendlichen wahrzunehmen und mit konkreten Lösungen zu unterstützen, hat eine Arbeitsgruppe ihre Arbeitsergebnisse zusammengefasst.

Das ist offenbar angekommen. Bürgermeister Herrmann, die stellvertretende Bürgermeisterin Stehr und der Stadtverordnetenvorsitzende Korup haben in ihren Statements zu Beginn oder zum Abschluss an jedem der drei Konferenztage deutlich gemacht, wie sehr sie die Arbeitsergebnisse beeindruckt haben und dass die Kommune das o. g. Motto als Auftrag begreift und Beteiligungsstrukturen weiter stärken will.

In kleinen gemischten Gruppen von der Grundschule bis zu Berufsschulklassen haben Schülerinnen und Schüler der Oberschule, der Elbland- und der Jahnschule, der Albert-Schweitzer-Schule, der Förderschule sowie des Oberstufenzentrums in Wittenberge jeweils an einem Tag zunächst konkrete Themen in ihrem persönlichen Umfeld (Schule, Familie, Freizeit, etc.) identifiziert, die sie mit „Gerechtigkeit“ verbinden, und anschließend ihre Gedanken und Wünsche dazu künstlerisch umgesetzt. Die entstandenen Theaterstücke, Graffiti-Wandbilder, Kurzfilme, Aquarelle, Musikstücke und Performances von Chor, Beatbox und Band wurden anschließend für alle präsentiert, wozu auch Vertreter*innen von Kommune, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eingeladen waren.

Diese Ergebnisse der Gerechtigkeitskonferenzen werden nun in Folgeveranstaltungen von Teilnehmenden, den Veranstaltenden sowie weiteren Vereinen und Initiativen aus Stadt und Region in konkrete Vorhaben übersetzt und dann bei der Realisierung begleitet.

Die Gerechtigkeitskonferenzen – auch das ist ein wichtiger Effekt für die Region – sind Ergebnis einer Kooperation der Partnerschaften für Demokratie, der Kommune, dem Kinder- und Jugendbüro, der Evangelischen Kirche in Wittenberge, dem Kreisjugendring Prignitz, den beteiligten Schulen und von Kolleg*innen des Verbundprojekts InNoWest an der FH Potsdam, die die Gerechtigkeitskonferenzen begleitet haben. Die Arbeitsgruppen wurden von sozialpädagogisch und/oder künstlerisch qualifizierten Teamer*innen aus der Region sowie von Studierenden des Fachbereichs Sozial- und Bildungswissenschaften der FH Potsdam angeleitet. Gefördert wurden die Gerechtigkeitskonferenzen aus dem „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Das Verbundprojekt InNoWest der Hochschulen Brandenburg, Eberswalde und Potsdam wird in den kommenden Jahren gemeinsam mit regionalen Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft in Nordwest-Brandenburg Transferstrukturen ausbauen und entwickeln. Inhaltliche Schwerpunkte mehrerer Teilvorhaben sind Digitalisierung, nachhaltiges Bauen, Partizipation, Gemeinwohlorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Die drei Gerechtigkeitskonferenzen sind ein erster exemplarischer Baustein im InNoWest-Teilvorhaben 6 an der FHP, mit dem Bedarfe junger Menschen ermittelt, Beteiligungsstrukturen in der Region sowohl gestützt als auch weiterentwickelt und zugleich öffentliche Wirkung für deren Ausbau und Verankerung erzeugt werden konnte.