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Koordinator*in Familienrat

Family Group Conference
Beratungssituation

Der Familienrat ist ein Verfahren, um bei bestehenden familiären Fragestellungen auf Basis einer Sorgeformulierung der Kinder- und Jugendhilfe das Familiensystem dahingehend zu aktivieren, individuell passende Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Er liegt an der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Behörde und stärkt bürgerschaftliche Verantwortung und Engagement.

Zeitraum:

08.03.2025 - 19.07.2025

Status:
Freie Plätze
Anmeldeschluss:
Weiterbildungsformat:
Seminar
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Voraussetzungen:

Abgeschlossenes Studium oder Berufsausbildung und Berufserfahrung im sozialen Bereich

Teilnahmebetrag:

1.490 Euro (5 % Ermäßigung für FHP-Alumni)

Portrait Querformat Hubert Höllmüller

Der Familienrat ist ein echter game-changer: Er gibt in der klaren Rahmung des Kinderschutzes den Familiensystemen die Kompetenz und das Recht zurück, ihre Herausforderungen selber zu lösen. Das ist gelebte Partizipation auf Augenhöhe, das, was die Soziale Arbeit seit Jahrzehnten fordert. Ask the family!

 

FH-Prof. Mag. Dr. Hubert Höllmüller, M. Sc.
Wissenschaftliche Leitung

Auf einen Blick

Bereits in den 1990er Jahren führte der neuseeländische Gesetzgeber eine radikale Veränderung der Hilfeplanung für Jugendämter und Familiengerichte ein: die Family Group Conference (FGC). Damit wurde ein bis dato nie erreichtes Ausmaß der Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Eltern an ihrer Hilfeplanung realisiert. Das gesetzlich verankerte Verwaltungsverfahren garantiert den Betroffenen Autonomie bei der Entwicklung ihrer eigenen Pläne. Fachkräfte sind in den Planungsphasen nicht anwesend, stimmen dem Plan aber zu. Die FGC lebt davon, möglichst viele Menschen für den Hilfeprozess zu gewinnen. In den Erziehungshilfen ist er eine kreiserweiternde und selbstbefähigende Alternative zu Hilfeplangesprächen.

Schwerpunkte

  • das Konzept Familienrat
  • weitere group conferencing Modelle
  • ethische Aspekte
  • Systemanalyse der Kinder- und Jugendhilfe
  • praktische Einübung
  • Lösungsabstinenz und Professionalität

Arbeitsweise

  • theoretische und praxisorientierte Inputs
  • Arbeit an Fallbeispielen und Themen der Teilnehmenden
  • Diskussionen im Plenum, Kleingruppenarbeit, Übungen, Rollenspiel

Zielgruppe

Fach- und Führungskräfte der Sozialen Arbeit und des psychosozialen Unterstützungsfeldes

Themen

  • Austausch und Kennenlernen
  • Empowerment
  • Ressourcenorientierung
  • Partizipation
  • Ablauf
  • Meilensteine
  • Folgerat

Modul 1 gibt Antworten auf die Fragen:

Wie läuft ein Familienrat ab? Woher kommt das Modell? Wo wird es bereits angewandt? Warum sollen wir Familien zutrauen, dass sie ihre Herausforderungen selber meistern können? Wie lässt sich das Modell präventiv einsetzen?

  • Familienrat im Kinderschutz
  • Rollenklarheit für Fachleute und Koordination
  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Familienrat
  • Praxis der Implementierung im Jugendamt Stuttgart

Modul 2 gibt Antworten auf folgende Fragen:

Wie wird der Kinderschutz unter Einbeziehung der lebensweltlichen Netzwerke gesichert? Welche Rollen, speziell im Kinderschutz haben die auftraggebende Fachkraft und die Koordination? Wie gelingt die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Familienrat?

  • Fallbeispiele zur Sorgeformulierung
  • Bausteine
  • Vermittlung der Methode
  • Rollenverständnis der Koordination
  • Lösungsabstinenz als Lösung

Modul 3 gibt Antworten auf folgende Fragen:

Wieso „Sorge“ und nicht „Problem“? Wieso ist die beste Lösung die eigene Lösung? Was bleibt noch an Professionalität, wenn wir nicht die Lösung weder vorgeben noch vorschlagen? Wie umgehen mit „Familiengeheimnissen“? Wann muss ich Gefährdungen melden?

  • Ausgangssituation eines Familienrats
  • Rollenbeschreibungen
  • Durchspielen des Ablaufs
  • Ausstieg aus den Rollen und gemeinsame Reflexion

Modul 4 gibt Antworten auf folgende Fragen:

Wie authentisch kann ein Rollenspiel sein? Wird der Familienrat dadurch verständlicher? Welche Erfahrungen lassen sich in den Rollen machen? Eignet sich der Familienrat wirklich für alle Herausforderungen von Familiensystemen?

 

Termine & Zeitplan

Umfang
37 Seminarstunden

Modul 1 - Präsenz08.03.25Samstag, 10 – 17 Uhr
Modul 2 - Online03. – 04.04.25Donnerstag und Freitag, 15 – 19 Uhr
Modul 3 - Online12. – 13.05.25Montag und Dienstag, 15 – 19 Uhr
Modul 4 - Präsenz18. – 19.07.25Freitag und Samstag, 10 – 17 Uhr

 

Anmeldung & Information

ZEW – Zentrale Einrichtung Weiterbildung

Raum 1.10

Koordination

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