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Ein Leitsystem für die Fachhochschule Potsdam

Icons mit stilisierten Personen an Tischen und Sprechblase neben dem Eingang zum Hörsaal in Haus D
© Susanne Netz

Orientieren und zugänglich machen

Leitsysteme können bei der Orientierung helfen. Sie weisen Richtungen und kennzeichnen Zielorte. Aber nicht nur. Ein gelungenes Leitsystem kann mehr leisten, als lediglich funktional Richtungen zu weisen. Es sagt etwas aus über einen Ort, seine Menschen und seine Nutzung. Es kann dazu beitragen, dass ein Ort klarer und zugänglicher für alle wird. 

Wenn von Barrierefreiheit die Rede ist, denken wir oft an Brailleschrift, taktile Bodenindikatoren oder barrierefreie Toiletten. Aber Zugänglichkeit fängt bei der Verständlichkeit an. 

Was bedeutet »Verständlichkeit« im Kontext einer Hochschule?

Verständliche Benennungen, klare Auszeichnungen und verlässliche Informationsketten auf allen Trägern und Medien: Was bedeutet dies konkret für unsere komplexe Hochschullandschaft? Wie kann Orientierung klarer gestaltet werden?

Wie können Aspekte der Barrierefreiheit bereits während der Analyse und im Entwurf mitgedacht werden?

In dem Seminar Leitsystem Campus FHP haben Studierende des Fachbereichs Design verschiedene Lösungsansätze für eine verständliche und ortsspezifische Orientierung erarbeitet. Hierfür wurden zum einen historische, architektonische und strukturelle Besonderheiten der Hochschule analysiert. Zum anderen wurden verschiedene Personengruppen wie Studierende, Mitarbeitende, Lehrende, Gäste, oder die Nachbarschaft auf ihre Nutzungsbedürfnisse hin beobachtet und in die Planung mit einbezogen. Auch der regelmäßige Austausch mit Expert*innen aus den Bereichen Bauplanung, Barrierefreiheit, Brandschutz, Finanzen und Architektur hat wichtige Impulse für die Entwurfsphase gegeben.
 
Die entstandenen Leitsystem-Projekte umfassen sichtbare, ertastbare und hörbare Lösungen im analogen und digitalen Raum: Vom klassischen Leitsystemträger mit festen Informationsstrukturen bis hin zu Angeboten mit dynamisch aktualisierbaren Inhalten und individueller Wegeführung mittels Augmented Reality.

Dieser Kurs wurde betreut von Prof. Christina Poth, Fachbereich Design, und Lennard Dose, Fachbereich STADT | BAU | KULTUR, Wintersemester 2022/23.

Audio-Einleitung

Ausgestellte Projekte

Fotocollage mit Eingang zur Mensa und einem Piktogramm, das einen dampfenden Kochtopf darstellt.
© Susanne Netz

Eine Piktogramm Familie für die Hochschule – Zentrale Orte sichtbar machen

Hörsaal, Bibliothek oder Mensa: Diese Orte des Lernens und des Miteinanders sind prägnante strukturelle und visuelle Anker für eine Hochschule. Dementsprechend ist es wichtig, diese so auffällig wie möglich zu gestalten. In diesem Rahmen habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, an der Hausschrift der FH Potsdam angelehnte Piktogramme zu entwickeln, welche diese Orte sichtbarer machen. Durch ihre prägnante und großflächige Anwendung rund um die jeweiligen Eingangsbereiche können diese Orte auch aus größerer Entfernung wahrgenommen werden. Entstanden sind hierbei Piktogramme für die Toiletten, die Mensa und den Hörsaal, welche stellvertretend für die gesamte Piktogramm Familie stehen.

Entwurf: Susanne Netz
Betreuung: Niklas Schneeberger, Yves Thimian, Prof. Christina Poth

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Einleitung »Eine Piktogramm Familie für die Hochschule – Zentrale Orte sichtbar machen«
Stilisierte Personen vor Tafeln mit Campus-Ortsangaben in verschiedenen Größen
© Elsa Woelk, Leon Wolff, Klara Lange

Ein lebendiges Leitsystem mit Identität – Zusammengehörigkeit abbilden

Für dieses Konzept für ein lebendiges Leitsystem an der Fachhochschule Potsdam sind eine Reihe von Elementen entstanden, die Besuchenden die Orientierung auf dem Campus erleichtern sollen. Wir möchten eine einheitliche und klare Ausschilderung schaffen und die Zugehörigkeit der einzelnen Gebäude zum Campus Ensemble Kiepenheuerallee verdeutlichen. Außerdem möchten wir redaktionell die vielen wachsenden Einrichtungen und Organisationen der FH für meinen besseren Überblick vereinheitlichen und
vereinfachen.

Zentrales Element des barrierefreien Konzepts ist dabei der »Leitpunkt« – ein physisches Tastmodell des Campus mit Möglichkeit zur Verlinkung einer inklusiven, digitalen Campusführung.

Entwurf: Elsa Woelk, Leon Wolff, Klara Lange
Betreuung: Prof. Christina Poth, Lennard Dose

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Einleitung »Ein lebendiges Leitsystem mit Identität – Zusammengehörigkeit abbilden«
Vertäfelung an der Wand; darauf Schilder mit Pfeilen die nach links zeigen, Raumangaben und Raumbezeichnungen auf Deutsch und Englisch
© Carl Linz, Josefine Schilk, Silas Wolf

Modulares Leitsystem Campus FHP – Flexibilität schaffen

Wie können wir ein modifizierbares, sicheres System bauen, das einer Hochschule gerecht wird? In unserer Recherchephase ergab sich, dass die Architektur des Campus sehr heterogen und trist wirkt. Die meisten Räume sind kühl und laden nicht zum Verweilen ein. Im Gegensatz dazu steht eine hohe Dynamik, die der Lehre, dem Studieren und dem Campus im Gesamten inne wohnt.

Mit diesen Problemen im Hinterkopf wollten wir ein System kreieren, das der Dynamik einer Hochschule entspricht. Raumänderungen, wechselnde Arbeitsplätze und spontane Arbeits-Konstellationen sollen so erleichtert werden und die Architektur mit Leben füllen. Wir entwickelten ein Schienensystem, das mit Schildern arbeitet, die – über ein T-Profil – in eine mit horizontalen Fräsungen versehene Platte gesteckt werden können.

Für die Barrierefreiheit setzen wir neben einer durchgehenden englischen Übersetzung auf ein auditives Orientierungssystem, welches an ausgewählten Punkten eine auditive Beschreibung des Ortes und der möglichen Wege bereitstellt.

Entwurf: Carl Linz, Josefine Schilk, Silas Wolf
Betreuung: Prof. Christina Poth, Lennard Dose

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Einleitung »Modulares Leitsystem Campus FHP – Flexibilität schaffen«
Hand mit Smartphone in der Hand vor unscharfem Hintergrund, auf dem eine Tafel mit Ortangaben auf dem Campus zu erkennen ist; Auf dem Smartphone ist eine AI-Anwendung mit Bild des Campus und Pfeil "20 m" zu erkennen
© Hamed Shahsavari, Lukas Horvath, Jonas Link

Campus-Leitsystem und digitale Konzepte – Nutzungsbasierte Informationen bieten

Die FH Potsdam hat einen lebendigen Campus mit sowohl dauerhaften als auch sich regelmäßig ändernden Informationsquellen. Daher wurde ein Orientierungssystem entwickelt, das sowohl im analogen Raum als auch durch digitale Ergänzungen individuelle und nutzungsbasierte Informationen bietet. Es soll einen deutlichen Mehrwert für Menschen mit Behinderungen schaffen, die sich dank audiobasierter Kommentare auf dem Campus besser zurechtfinden können und sich auch im Vorfeld auf der Webseite der FHP auf ihren Besuch vorbereiten können. Darüber hinaus wird das Projekt als Forschungsarbeit mit Augmented Reality im realen Raum genutzt, um das Potenzial dieser Technologie für Orientierungssysteme zu untersuchen. Es wurden prototypische Userszenarien auf dem Campus getestet.

Entwurf: Hamed Shahsavari, Lukas Horvath, Jonas Link
Betreuung: Prof. Christina Poth, Lennard Dose

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Einleitung »Campus-Leitsystem und digitale Konzepte – Nutzungsbasierte Informationen bieten«

Eine Piktogramm Familie für die Hochschule

Ein lebendiges Leitsystem mit Identität

Modulares Leitsystem Campus FHP

Campus-Leitsystem und digitale Konzepte

Kontakt

Betreuung

Betreuung

Lennard Dose
Akademischer Mitarbeiter für Gestalten & Darstellen
Unterstützung der Lehre von Prof. Christina Poth und des Projektes Leitsystem Fachhochschule Potsdam