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SpaceForce: Affektive Kraftfelder im Stadtraum

Was macht städtische Orte attraktiv? Diese Frage ist wissenschaftlich ebenso wie politisch aktuell angesichts urbaner Herausforderungen wie Bevölkerungsanstieg, steigenden Mieten und verschärfter sozialer Segregation zwischen mehr und weniger attraktiven Stadtteilen.

Fahrradfahrende in einer Stadt mit grünen Bäumen und modernen Gebäuden
© AdobeStock/photoschmidt
Projektzeitraum:
Typ:
Forschungsprojekt
Profillinie:
Digitaler Raum – Daten, Interaktion, Wissen
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft, FKZ: AOBJ: 673177

In diesem Projekt beschäftigen wir uns – entgegen der üblichen disziplinären Perspektiven von Architektur, Stadtplanung oder Ökonomie – mit den tieferen sozialpsychologischen Mechanismen, die die Entstehung affektiver Bedeutungen städtischer Orte verursachen, die wiederum menschlichen Entscheidungen über Wohnort, Verkehrsmittel, Freizeitaktivitäten usw. zugrunde liegen.

Daher wollen wir die Expertise des französischen Projektleiters zur experimentellen Untersuchung affektiver ortsbezogener Urteile mit der Expertise des deutschen Projektleiters zur simulationsbasierten Untersuchung affektiver Dynamiken der menschlichen Kommunikation kombinieren. Das Ziel ist eine mathematisch formalisierte und experimentell überprüfte Theorie, wie affektive Prozesse menschliche Wahrnehmungen, Entscheidungen und Verhaltensweisen im urbanen Raum steuern.

Ausgehend von wichtigen theoretischen Traditionen der Sozialpsychologie und Soziologie (Feldtheorie, Konsistenztheorie, sozialer Konstruktivismus, Affektsteuerungstheorie) postulieren wir die kommunikative Erzeugung affektiver Kraftfelder, die wiederum menschliches Verhalten in der Stadt bedingen. Wir werden ein Computermodell namens ACT-space (für: räumlich bezogene Affektsteuerungstheorie) entwickeln, das präzise Vorhersagen darüber macht, wie Menschen die städtische Umgebung affektiv wahrnehmen und dort miteinander interagieren. Zudem werden wir innovative Virtual-Reality-Technologie (VR) verwenden, in der der zweite französische Projektpartner über umfassende Fachkenntnisse verfügt, um eine ökologische Validierung des ACT-space-Modells anzustreben.

Das Projekt umfasst folgende methodische Schritte:

  1. Erstellung eines Lexikons von Begriffen, die soziale Interaktionen in Städten beschreiben sowie empirische Bewertungen ihrer affektiven Bedeutungen durch Franzosen und Deutsche;
  2. Verwendung von Daten aus 1. zur Parametrisierung eines komputationalen Modells (ACT-space), um die Wahrscheinlichkeit spezifischer Mensch-Umwelt-Interaktionen vorherzusagen;
  3. Erstellung von Simulationen mit ACT-space, um interkulturelle Unterschiede zwischen der französischen und deutschen Stadtkultur zu explorieren;
  4. eine Serie von Vignetten-Experimenten, um semantische Vorhersagen von ACT-space zu testen;
  5. eine Serie von visuellen Experimenten, um räumliche Vorhersagen von ACT-space zu testen;
  6. das Erstellen einer visuellen Bibliothek von städtischen Identitäten (Avataren) und Settings, die in einer VR-Umgebung verwendet werden sollen und
  7. eine Serie von Experimenten, die VR-Technologie verwenden, um Verhaltensvorhersagen von ACT-space zu testen.
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Projektleitung

Forschungsprofessor für nachhaltige urbane Entwicklungsstrategien

Mitarbeitende