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PROTOTYP

Zukunft materiell entwerfen. Prototypen als Kommunikationsmedien des Neuen.

Logo des Forschungsprojekts "PROTOTYP"
Projektzeitraum:
Typ:
Forschungsprojekt
Profillinie:
Digitaler Raum – Daten, Interaktion, Wissen
Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung, FKZ: 01UO1810C

Artefakte verweisen nicht nur auf eine Gegenwart. In sie sind auch mögliche Zukünfte eingeschrieben. Sie können etwa Erwartungen zukünftigen Heils, technologischer Machbarkeit, wirtschaftlicher Prosperität, nachhaltiger Praxis oder ästhetischer Innovation zum Ausdruck bringen. Angesichts dieser vielfältigen und zum Teil widersprüchlichen Erwartungen an die Zukunft erscheint es außerordentlich vielversprechend, den Spuren des Möglichen in ihrer materiellen Konkretion nachzugehen. Einen besonders attraktiven Zugriff auf diese materiell eingeschriebene und performative Futurität bietet das Studium von Prototypen. In Prototypen geben DesignerInnen, KünstlerInnen und IngenieurInnen einer möglichen Zukunft materielle Gestalt. Prototypen sind inhärent unfertige Artefakte, die erwartete Möglichkeiten als erfahrbare Wirklichkeiten darstellen. Prototypen sind somit temporal paradox: Sie repräsentieren ein zukünftig zu realisierendes Objekt, mit dem sie selbst, als jeweils gegenwärtig vorliegendes Objekt, nicht identisch sind. Wie kann diese Paradoxie praktisch entfaltet werden? Wie gelingt die Kommunikation zukünftiger Materialität durch gegenwärtige Materialität? Wie werden Zukünfte in Objekte eingeschrieben und gelesen? Was sind die spezifischen kommunikativen Leistungen von Prototypen, die über eine text- oder bildförmige Vermittlung von Zukunft hinausgehen? Kurzum: Wie kommunizieren Prototypen Zukunft?

Dem soll das Verbundvorhaben nachgehen und dabei die Leitidee der Ausschreibung offensiv aufgreifen: Wir wollen prototypische Objekte als aktive Kommunikationsmedien eigenen Ranges dechiffrieren. Neben einer wissenschaftlichen Verwertung fließen die Resultate des Projekts in eine Ausstellung des Deutschen Museums Nürnberg ein, welche prototypische Entwürfe sichtbar machen und Brücken zwischen vergangenen und gegenwärtigen Zukünften schlagen soll.

Im Rahmen des Projekts sollen Prototypen als Critical Design-Artefakte in einem “research through design” Prozess erstellt, präsentiert und diskutiert sowie hinsichtlich ihrer kommunikativen und inspirierenden Wirkung für spezifische Zielgruppen, z.B. als Auslöser für Verhaltens- und Einstellungsveränderungen oder eigene Problemlösungen, evaluiert werden. Die Fokussierung auf Critical Design-Prototypen knüpft an den aktuellen Diskurs in der Designforschung an, der eine stärkere gesellschaftliche Verantwortung der Gestaltungdisziplinen und –praktiken hinsichtlich ethischer Aspekte, “Hidden Agendas” und Technologiefolgen im Allgemeinen postuliert und „kritische“ Prototypen als Kommunikationsmittel der Wahl für den Diskurs mit Konsumenten, BürgerInnen, Politik und Wirtschaft betrachtet. Allerdings fehlen bisher methodologische Studien über den Gestaltungsprozess dieser spezifischen Klasse von Prototypen, sowohl hinsichtlich des Kreativprozesses als auch der Wirkungsanalyse in der Konfrontation mit Rezipienten.

Förderlogo des Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektleitung

Forschungsprofessor für Design of Software Interfaces

Beteiligte

Mitarbeiter

Mitarbeiterin

Mitarbeiterin

Paula L. Schuster, M. A.
Akademische Mitarbeiterin im Projekt "DISA – Digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen im Interaction Design Lab"

Weitere Beteiligte

Patrick Oswald