KindeL – Kommunikation in den ersten Lebensmonaten
In diesem Pilotprojekt sollen zwei bisher unverbundene Stränge aus Forschung und Beratungspraxis zusammengeführt werden. In der Forschung zu Mutter-Säuglings-Interaktionen (zu Vätern liegt wenig vor) zeigt sich klar die wechselseitige Abhängigkeit von Selbst- und Fremdregulierung. Das heißt, beide – auch der Säugling! – beteiligen sich aktiv an der dialogischen Regulation der Interaktion und den begleitenden Affekten.
Aus dieser Forschung wurden Grundlagen des feinfühlen Arbeitens für die Eltern-Säuglings-Kleinkind-Beratung abgeleitet. Jedoch wird in dieser Forschung das Sprechen mit dem Säugling bisher ausschließlich unter dem Aspekt der Rhythmisierung betrachtet. Ob es Unterschiede macht, was inhaltlich gesagt wird, ist unklar. Im Gegensatz dazu finden sich in der beziehungsorientierten Beratungsarbeit in der Eltern-Säuglings-Beratung explizit Interventionsansätze, die das bewusste (inhaltliche) Ansprechen der Säuglinge theoretisch begründen und beschreiben. Wie und warum hier eine besondere Wirksamkeit für die Beratungsarbeit vorliegt, ist bisher empirisch ungeklärt.
Um langfristig die Verwendung von Sprache in der Eltern-Säuglings-Kleinkind-Beratung empirisch zu erforschen, soll in diesem Pilotprojekt mit Studierenden eine Baseline-Erhebung mit Mutter- bzw. Eltern-Säuglings-Paaren und der Methode der Mikroanalyse eine Grundlage gelegt werden. Im Sinne des Zusammenspiels von Selbst- und Fremdregulierung soll betrachtet werden, ob bestimmte sprachliche Inhalte der Selbstregulation des Elternteils bedingen, die sich über das Interaktionsgeschehen vermitteln, um diesen Aspekt Lehre und Forschung zu integrieren.
Eltern mit ihren Säuglingen werden als Teilnehmer*innen gesucht.
Kontakt
Projektleitung
Beteiligte
- Sylvia Anderseck (studentische Mitarbeiterin)
- Zoë Boeti (ehem. studentische Mitarbeiterin)