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GraDiM: Granularitäten von Zerstreuung und Materialität – Visualisierung eines Fotoarchivs über Diaspora

In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Frédéric Brenner und seinem internationalen Projektteam entwickelt das Forschungsprojekt GraDiM theoretische und technische Konzepte für die Visualisierung eines Fotoarchivs mit besonderer Sensibilität für eine Sammlung, die die jüdische Diaspora dokumentiert.

Bildauswahl aus dem Archiv des Fotografen Frédéric Brenner
Bildauswahl aus dem Archiv des Fotografen Frédéric Brenner © Frédéric Brenner
Projektzeitraum:
Typ:
Forschungsprojekt
Profillinie:
Digitaler Raum – Daten, Interaktion, Wissen
Sozialer Raum – Bildung, Partizipation, Gemeinschaft
Kooperationspartner:

Frédéric Brenner und Team

Finanzierung:
DFG-Schwerpunktprogramms „Das Digitale Bild“ (Förderkennzeichen 510079995)

In seiner über vier Jahrzehnte und mehr als 40 Länder umfassenden fotografischen Reise hat Frédéric Brenner die vielfältigen Ausdrucksformen des jüdischen Lebens in der Diaspora untersucht. Sein Archiv ist eine umfassende visuelle Dokumentation des jüdischen Volkes vom späten 20. ins 21. Jahrhundert. Dabei erzählt es nicht nur vom jüdischen Leben, sondern adressiert zeitgenössische Debatten und Herausforderungen individueller und kollektiver Identitäten. Das zwischen dokumentarischen und künstlerischen Arbeiten wechselnde Archiv umfasst über 100.000 Schwarzweiß- und Farbnegative sowie digitale Fotografien, 8.000 Kontaktbögen, Farbdias, Kunstdrucke, Interviews und Tagebücher.

Das Projekt GraDiM stützt sich auf neuere Forschungen in den Bereichen digitale Geisteswissenschaften, Datenvisualisierung und Mensch-Computer-Interaktion. Obwohl in den letzten Jahren große Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung und der Online-Publikation kultureller Sammlungen unternommen wurden, beruhen die Präsentationsformen nach wie vor auf Rastern mit Miniaturbildern gleichen Formats, die das vielfältige Potenzial des digitalen Zugangs nicht ausschöpfen können. Unsere Forschung zielt darauf ab, die Dimensionen der Prozessualität, der Auswahl und der Materialität, die als Spuren im Archiv hinterlassen wurden, sichtbar zu machen. Wir wollen Visualisierungs- und Interaktionstechniken entwerfen, entwickeln und evaluieren, die eine Navigation zwischen verschiedenen Granularitätsebenen in Bezug auf Semantik, soziokultureller Relationalität, fotografischen Prozessen und visuellen Elementen ermöglichen. Unser zentrales Anliegen ist es, die Daten nicht zugunsten von Einheitlichkeit oder Klarheit zu reduzieren, sondern ihre Komplexität zur visuellen Leitidee zu machen, indem wir neue technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz zur Bilderkennung und Datenanreicherung untersuchen und nutzen.

Das Projekt konzentriert sich dabei auf zwei Forschungsschwerpunkte: a) die Darstellung von Diaspora als Zerstreuung, b) die Visualisierung der fotografischen Materialität und der Auswahlprozesse. Diese beiden thematischen Stränge werden ergänzt durch c) Methoden zur Visualisierung und Verbindung der verschiedenen Granularitätsebenen, wobei die Möglichkeiten der interaktiven Bewegung zwischen visuellen, strukturellen, relationalen und kontextuellen Granularitäten erforscht werden.

Projektteam

Projektleitung

Forschungsprofessor für Information Visualization & Management
Co-Direktor vom Urban Complexity Lab (UCLAB)

Projektteam

Akademischer Mitarbeiter im UCLAB im Forschungsprojekt "GraDiM: Granularitäten von Zerstreuung und Materialität – Visualisierung eines Fotoarchivs über Diaspora"

Projektteam

Akademische Mitarbeiterin im UCLAB im Projekt "GraDiM: Granularitäten von Zerstreuung und Materialität – Visualisierung eines Fotoarchivs über Diaspora"

Weitere Personen

  • Sarah Kreiseler (wissenschaftliche Beratung)
  • Jona Pomerance (studentischer Wissenschaftler)