Holz | Untersuchung der Alterung von Bindemitteln in der Holzkonservierung

Beschreibung

Im Rahmen des Moduls Kunsttechnologie und Werktechniken haben sich Studierende mit ausgewählten Rezepten von Überzugsmaterialien aus dem 19. Jahrhundert beschäftigt, diese interpretiert und so genau wie möglich umgesetzt.

Diese kontrollierte Vorgehensweise erlaubt es, das Alterungsverhalten der verschiedenen Komponenten von Beschichtungen analytisch nachzuvollziehen und zeitabhängig zu betrachten. IR-spektroskopische Ergebnisse können so mit gaschromatischen verglichen und ausgewertet werden.

Der erste Teil des Projektes beinhaltete die Herstellung von furnierten Probeplatten, auf welchen jeweils eine Rezeptur für eine typische Beschichtung aufgetragen und werktechnisch rekonstruiert wurde. Der Aufstrich und die kontrollierte Alterung der Materialgemische wird darüber hinaus über einen längeren Zeitraum erforscht und untersucht.

Durchführung

Es wird eine Reihe von typischen Rezepten des 19. Jahrhunderts, in der Regel auf Sandarak-Basis, ausgewählt. Die Quellen und Rezepte gilt es zunächst zu interpretieren und die Mengenangaben in heutige Maßverhältnisse umzusetzen. Die Recherche umfasst auch die Erforschung der Herkunft und Verwendung der Beschichtungssysteme sowie die typische, oder vom Autor der Quelle empfohlene Auftragssweise. Während des Semesters stellen die Studierenden nach den entsprechenden Anleitung aus den angegebenen Rohstoffen eine Beschichtung her. Anschließend wird diese auf eine mit Furnier beschichtete Platte aufgetragen, wobei die unterschiedlichen Auftragsphasen ersichtlich werden sollen. Für die IR-spektroskopische Untersuchung fertigen die StudentInnen zusätzliche Probeplättchen an, die den Pinselauftrag des Gemisches auf einer Aluminiumfolie beinhalten.

Die in historischer Technik beschichteten furnierten Tafeln werden zur natürlichen Lichtalterung im Labor und Werkstattgebäudes aufgehängt. Die natürlichen Alterungsprozesse können so kontinuierlich beobachtet und mit abgedeckten und damit geschützten Bereichen der Platten verglichen werden. Kommenden Semestern stehen diese Platten zur Verfügung, um einen Eindruck von den historischen Beschichtungstechniken und dem Erscheinungsbild der fortschreitenden Alterungen natürlicher Bimdemittel zu erhalten.