Hinkommen, Reinkommen, Klarkommen
Im Rahmen der Planung eines neuen, inklusiven Leitsystems für die FH Potsdam wurden im Sommersemester 2024 Bedarfe für eine bessere Orientierung aller abgefragt. Besonderer Fokus lag auf den Bedarfen von Menschen mit Beeinträchtigung unter dem Motto: Hinkommen, Reinkommen, Klarkommen. Die Teilnahme war analog in allen Häusern auf dem Campus und ebenfalls digital über eine Online-Umfrage möglich. Insgesamt nahmen rund 100 Menschen an der Umfrage teil.
Hinkommen. Welche Informationen brauchen Sie im Vorfeld, um zum Campus zu kommen?
Anfahrtsinformationen
Für die individuelle Anfahrtsplanung zu FHP wünschten sich die Teilnehmer*innen eine bessere Auffindbarkeit von Informationen über Anfahrtsmöglichkeiten zum Campus auf der Website.
Campusleben
Das Sichtbarmachen von Service-/Wohlfühlangeboten wie z.B. Beratungsstellen, Ruhebereichen etc. empfanden viele Teilnehmer*innen als sehr wichtig, auch für die Planung im Vorfeld.
Kennzeichnung FHP
Eine klare und sichtbare Kennzeichnung der Hochschule durch das FH;P-Logo wurde als notwendig erachtet. Dies sollte an allen wichtigen Zugängen des Campus deutlich erkennbar sein.
Parkmöglichkeiten
Die Kennzeichnung und Auffindbarkeit von Parkplätzen für Fahrräder und Autos wurden als verbesserungswürdig eingestuft. Es wurde eine klarere Beschilderung der Parkflächen vorgeschlagen.
Reinkommen. Welche Informationen wünschen Sie sich am Campus-Eingang?
Inklusive Lagepläne
Sehr viele Teilnehmer*innen äußerten den Wunsch nach klaren, inklusiven Lageplänen, die sowohl digitale als auch physische Formate umfassen. Diese Pläne sollten an allen relevanten Eingängen eine Übersicht zu Gebäuden, Services, Einrichtungen und Barrierekennzeichnungen auf dem Campus sowie den eigenen Standort anzeigen.
Infotafeln
Infotafeln wurden als wichtige Informationsquellen genannt. Es wurde angeregt, detaillierte Informationen zu den einzelnen Gebäuden, Services, Einrichtungen und Ansprechpersonen bereitzustellen. Diese Informationen sollten leicht zugänglich und verständlich sein.
Veranstaltungen
Der Wunsch, Informationen zu aktuellen Veranstaltungen gleich an den Eingängen zu präsentieren, wurde mehrfach genannt. Dies wurde als effektive Möglichkeit für bessere Kommunikation gesehen und um die Sichtbarkeit von Campusveranstaltungen zu erhöhen.
Barrierefreie Zugänge
Die Markierung der Zugänge zum Campus und den einzelnen Gebäuden wurde als verbesserungswürdig eingestuft. Eine klare Beschilderung, die auch für Menschen mit Einschränkungen gut lesbar ist, wurde vorgeschlagen. Barrierefreie Zugänge zu allen Gebäuden und Bereichen des Campus wurden als essenziell bezeichnet.
Automatische Türen
Gekennzeichnete automatische Türen wurden als notwendige Maßnahme zur Verbesserung der Zugänglichkeit auf dem Campus genannt. Sie erleichtern den Zugang für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Serviceinfos
Informationen zu allen Serviceeinrichtungen sollten zentral verfügbar und leicht zugänglich sein. Es wurde empfohlen, diese in mehreren Sprachen und mit Symbolen zu gestalten.
Barrierekennzeichnungen
Klare Barrierekennzeichnungen sollten an allen relevanten Stellen vorhanden sein, um Menschen mit Behinderungen die Orientierung zu erleichtern.
Klarkommen. Welche Hilfen brauchen Sie auf dem Weg bis zum Ziel?
Gebäude
Die Kennzeichnung der Gebäude war sehr vielen Teilnehmer*innen ein großes Anliegen. Die Gebäudekennzeichnung sollte groß, eindeutig und auch von weitem gut erkennbar sein.
Wegweiser
Die Wegweiser sollten klar, gut sichtbar sein und strategisch verteilt sein, um den Weg zu Gebäuden und Einrichtungen leicht zu finden. Es wurden große und bunte Schilder mit Informationen zu Gebäuden, Fachbereichen und Einrichtungen vorgeschlagen.
Bodenleitsystem
Ein Bodenleitsystem wurde von den Teilnehmer*innen als sehr hilfreich für die Orientierung auf dem Campus genannt. Ein solches System sollte vor allem inklusiv und bunt für alle gestaltet werden und kann insbesondere Menschen mit Sehbehinderungen auf ihrem Weg unterstützen.
Orientierung innen
Zusätzlich zum Leitsystem auf dem Campus wünschten sich die Teilnehmer*innen ein anknüpfendes System innerhalb der Gebäude. Dabei gab es eine Nachfrage nach Etagenplänen und Infotafeln, um eine bessere Orientierung in den Innenräumen zu gewährleisten.
Farben
Eine bunte und inklusive Gestaltung des Campus wurde als besonders positiv bewertet. Dies fördert nach Meinung der Teilnehmer*innen ein einladendes und offenes Umfeld, in dem man sich gut orientieren kann.
Licht
Der Einsatz von Licht wurde als besonders wichtig in Bezug auf dunkle Flure in den Gebäuden und den Campus bei Nacht erwähnt.
AR-Leitsystem
Ein Augmented Reality (AR) Leitsystem wurde als innovative Möglichkeit zur Unterstützung der Orientierung auf dem Campus vorgeschlagen. Diese Technologie könnte insbesondere Menschen mit Behinderungen helfen, ihren Weg einfacher zu finden.
Ziele
Zielstelen an den Gebäuden wurden als wichtiges Element im Leitsystem empfunden. Diese sollten mit Informationen zu Gebäudeinhalten, Serviceeinrichtungen und Ansprechpersonen des jeweiligen Hauses versehen sein.
Fachbereiche
Zusätzlich wünschten sich viele Teilnehmer*innen eine Kennzeichnung der Fachbereiche auch außerhalb der Gebäude.
Und sonst? Was haben wir vergessen?
Nahverkehr
Informationen zum öffentlichen Nahverkehr wurden von vielen Teilnehmer*innen als besonders hilfreich befunden. Dabei wünschte sich eine große Mehrheit vor allem eine Übersicht zu aktuellen Verbindungen und Fahrplänen sowohl online als auch auf Bildschirmen vor Ort.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der verschiedenen Einrichtungen und Gebäude sollten klar kommuniziert und gut sichtbar an den Eingängen sein.
Inklusive Erholungs- und Kommunikationsräume
Inklusive Räume für Erholung und Kommunikation wurden als wichtig hervorgehoben. Solche Räume sollten barrierefrei und für alle Mitglieder der Hochschulgemeinschaft zugänglich sein.
Markierte Raucher*innenbereiche
Die Markierung von Raucher*innenbereichen wurde als notwendig angesehen, um klare Raucherzonen zu schaffen und Nichtraucher zu schützen.
Szenografische Statements
Szenografische Statements an den Gebäuden könnten die Identität und Werte der Hochschule sichtbar machen. Nach Meinung der Teilnehmer*innen sollte die Hochschule ihre demokratischen Werte sichtbar nach außen tragen, um ein Zeichen für Inklusion und Offenheit zu setzen.
Ausführliche Ergebnisse der Umfrage
Fazit
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass besonders bei der Zugänglichkeit von Informationen und der barrierefreien Gestaltung der Campus-Infrastruktur ein erhebliches Verbesserungspotenzial rückgemeldet wurde. Besonders betont wurde der Bedarf nach einer inklusiven, klaren Informationsgestaltung. Dies betrifft den Bereich der Orientierung, wie auch das Sichtbarmachen von temporären Veranstaltungen und Service-Angeboten an der Hochschule. Viele Teilnehmer*innen äußerten zudem den Wunsch, den Campus durch den Einsatz von Farben und Licht lebendiger, attraktiver und zugänglicher zu gestalten.
Ausblick
Die Ergebnisse der Feedbackwoche liefern den Projektbeteiligten im Studio Leitsystem und der Hochschule wertvolle Anhaltspunkte zur inhaltlichen und gestalterischen Planung eines inklusiven und zugänglichen Campus an der Fachhochschule Potsdam. Projektergebnisse werden in den kommenden Monaten auf dieser Seite und auch in hochschulöffentlichen Präsentationen vorgestellt. Eine öffentliche Ausschreibung soll bis Ende 2024 erfolgen. Mit einer Umsetzung der ersten Teile kann bereits 2025 gerechnet werden.
Fazit und Ausblick anhören
Organisation
Inklusionsbeirat der Fachhochschule Potsdam
unter Vorsitz des Beauftragten für die Belange von Hochschulangehörigen mit Behinderungen
und das Design Studio Leitsystem
der Fachhochschule Potsdam
unter Leitung von Prof. Christina Poth
- Inklusiver Campus Ergebnis der Umfrage (PDF, 1.77 MB)
Ihre Meinung zählt!
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, online an der Umfrage teilzunehmen oder das Projektteam im Studio Leitsystem zu besuchen.
Helfen Sie mit! Wir sammeln Ihr Feedback!
Kontakt zum Studio Leitsystem: christina.poth@fh-potsdam.de
Kontakt
Projektleitung
Projektleitung
Mitwirkende
Design Studio Leitsystem: Prof. Christina Poth, Lennard Dose, Steve Gödickmeier, Peggy Truxa
Studierende: Michaela Maier, Sebastian Rist, Natalie Stahl, Clara Wendt
Mitwirkende im Inklusionsbeirat der FHP: Prof. Arne von Boetticher, Reimar Kobi, Elias Hopfenmüller, Christian Polack, Maximilian Scheugenpflug, Tobias Schneider, Birgit Türk, Lea Voitel