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Präsentation einer qualitativen Studie zu Suchtselbsthilfeangeboten im Kontext des Strafvollzugs

Im Rahmen einer Studie wurden zwei Selbsthilfegruppen des Blauen Kreuzes im offenen Vollzug der JVA Spremberg untersucht. Ziel war es, die Praktiken, Deutungen und sozialen Aushandlungen zu verstehen, die mit dem Suchtselbsthilfeangebot verbunden sind.

Im Rahmen einer Studie wurden zwei Selbsthilfegruppen im offenen Vollzug untersucht. Ziel war es, die Praktiken, Deutungen und sozialen Aushandlungen zu verstehen, die mit dem Suchtselbsthilfeangebot verbunden sind.

Im Rahmen der Forschung wurden im Frühjahr und Sommer 2023 zwei Suchtselbsthilfegruppen im offenen Vollzug multiperspektivisch untersucht. Die Datenerhebungen umfassten teilnehmende Beobachtungen der Gruppentreffen im Frauen- und Männervollzug. Ergänzend wurden zwei Gruppendiskussionen und acht narrative Einzelinterviews mit weiblichen und männlichen Inhaftierten sowie Interviews mit einer haftentlassenen Frau, zwei Justizvollzugsbeamt*innen und zwei Fachkräften geführt. Durchgeführt wurde die Studie unter Leitung von Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai und wissenschaftlicher Mitarbeit von Lara Schaper. Eingebunden in die Erhebungen und Analysen waren zudem acht Studierende der Sozialen Arbeit im Rahmen eines Reallabors.  

Ziel der Studie ist eine vertiefende Analyse der Praktiken, Deutungen und sozialen Aushandlungen, die mit dem Suchtselbsthilfeangebot verbunden sind und unter den beteiligten Akteur*innen entstehen. Aus den empirischen Befunden lassen sich Hinweise ableiten zur Frage, wie Suchthilfeangebote im Vollzug und nach der Haftentlassung gestaltet werden können. 

Der Forschungsbericht wird im Juni 2024 veröffentlicht. Zudem werden die Forschungsergebnisse im Rahmen eines Fachtags am 04.07.2024 an der Fachhochschule Potsdam von Friederike Lorenz-Sinai und Lara Schaper der interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt. 

Folgende Expert*innen aus der Suchthilfe und der Gefängnisforschung werden die Befunde einordnen, kommentieren und diskutieren: Eileen Ullrich (Kriminologischer Dienst, Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg), Prof. Dr. Jens Borchert (Hochschule Merseburg), Judith Aillaud und Prof. Dr. Haiko Schlink (Blaues Kreuz e.V.) und Dr. Karlheinz Keppler. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen! 

Ablauf

10:00 Uhr: Eröffnung und Grußwort von Prof. Dr. Frank Früchtel, Dekan des Fachbereichs Sozial- und Bildungswissenschaften der FH Potsdam

10:15 Uhr: Impulsreferat: Stoffgebundene Suchtproblematiken bei Haftaufnahme – landesspezifische Einblicke 
Eileen Ullrich – Kriminologischer Dienst (Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg)

10:30 – 11:15 Uhr: Vortrag zur Studie Suchtselbsthilfe im Offenen Vollzug – Vorstellung der Ergebnisse
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (Fachhochschule Potsdam), Lara Schaper (Fachhochschule Potsdam) 

11:15 – 12:00 Uhr: Kommentar, Rückfragen und Diskussion
Kommentar: Prof. Dr. Jens Borchert (Hochschule Merseburg)

12:00 – 13:00 Uhr: Mittagspause

13:00 – 13:45 Uhr: Podiumsdiskussion: Wie weiter mit der Suchthilfe im Strafvollzug?
Es diskutieren: Prof. Dr. Jens Borchert, Judith Aillaud, Prof. Dr. Haiko Schlink (Blaues Kreuz), Dr. Karlheinz Keppler

13:45 – 14 Uhr: Tagungsresümee und Ausblick
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai

Moderation: Lara Schaper

Anmeldung unter: veranstaltungsmanagement@fh-potsdam.de

Format: hybrid

Zielgruppe: Fachpublikum

04.07.2024, 10:00 – 14:00 Uhr

Ort: Haus 3
Raum: 008

Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften

Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften

Raum 105
Prof. Dr. phil. Friederike Lorenz-Sinai
Professur für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialarbeitsforschung

Veranstaltungsmanagement

Ulrike Weichelt
Koordinatorin Veranstaltungsmanagement und Deutschlandstipendium