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Seminarexperiment an der FH Potsdam zum Thema 'Digitale Soziale Arbeit'
Durch digitale Medien haben sich in den vergangenen Jahrzehnten die Lebens- und Arbeitswelten der Menschen fundamental gewandelt. Auch in der Sozialen Arbeit schreitet die digitale Arbeit voran.
Während die Soziale Arbeit den anfänglichen Digitalisierungsprozessen viel Zeit und Raum geben konnte, war sie durch die COVID-19-Pandemie schlagartig herausgefordert, nicht nur ihre Organisationsprozesse zu verändern, sondern auch viele Interventions- und Präventionsmaßnahmen im digitalen Raum durchzuführen. Aus den Erfahrungen der letzten zwei Jahre kristallisierte sich heraus, dass digitale Angebote die Zugänge Sozialer Arbeit zu ihren Adressat*innen nicht ersetzen können, aber die Kontakt- und Handlungsmöglichkeiten erweitern.
Aus diesen Erkenntnissen lassen sich die Methoden sowie Techniken Sozialer Arbeit (weiter)entwickeln und verstärkter ausbauen, um in digitalen Sozialräumen erfolgreich zu agieren. Darin steckt zum einen ein besonderer Forschungsauftrag für die Hochschulen, dem sich unter anderem der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit Dual-Digital (BASA Dual-Digital) der Fachhochschule Potsdam (FHP) widmet. Zum anderen ist angewandte Wissenschaft stets nah an der Praxis verortet und erfüllt ihre Aufgaben, diese zu begleiten, zu evaluieren und Wissen in Handeln zu transferieren.
An diesem Punkt setzt im Wintersemester 2022/2023 ein Seminarexperiment an der FHP an. Zum Thema 'Digitale Soziale Arbeit' werden sich Studierende des dritten Studiensemesters Soziale Arbeit der vielseitigen Thematik – wie der digitalen Teilhabe älterer Menschen, Onlineberatung, sozialpädagogischen Intervention im Darknet, digitaler Transformationen in der Sozialwirtschaft, Medienbildung und des Kinder- und Jugendmedienschutzes – widmen. Neben reflexiven Zugängen zur Theorie und Praxis wird das Online-Seminar zur Hälfte öffentlich durchgeführt. Bei den öffentlichen Terminen präsentieren Expert*innen des Caritasverbands der Diözese Görlitz e.V., von Digitalesozialearbeit.de, des Deutschen Roten Kreuz e.V., des Landesfachverbands Medienbildung Brandenburg e.V. und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V. ihre Expertise zu den verschiedenen Zugängen sozialpädagogischen/-arbeiterischen Handelns im digitalen Raum und in hybriden Lebenswelten.
Der experimentelle Faktor des Online-Seminars liegt darin, dass die öffentlichen Termine von interessierten Fachkräften aus der Region Berlin und Brandenburg mit besucht werden können. Dadurch soll ein Erkenntnistransfer zwischen Studierenden und Fachkräften zur Digitalen Sozialen Arbeit verstärkt werden, um den Austausch zwischen Studium, Wissenschaft und Praxis näher zusammenzubringen. Auf der einen Seite setzen sich Studierende dabei nicht nur mit dem Wissen von Expert*innen auseinander, sondern auch mit dem praktisch-pragmatischen Fokus zukünftiger Kolleg*innen an der Basis Sozialer Arbeit. Auf der anderen Seite werden die wissenschaftlichen Diskurse über die geschlossenen Seminarräume der Hochschule hinausgetragen.
Das Online-Seminar wird durchgeführt von Julius Späte von der FHP, der im Studiengang BASA Dual-Digital zur Digitalisierung in der Sozialen Arbeit forscht, und dem Fachzentrum Migration und Integration (FMI) der Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e.V., die den öffentlichen Teil des Online-Seminars bei den Fachkräften aus der Praxis bewerben. Dadurch wird auch die gemeinsame Zusammenarbeit nach der im Mai diesen Jahres erfolgreich durchgeführten Digitalisierungskonferenz "Geht sozial digital?" fortgesetzt.
Mehr Informationen zu dem öffentlichen Seminarteil einschließlich der Zugänge können über folgenden Link von der Homepage des Fachzentrums für Migration und Integration heruntergeladen werden.