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Pressemitteilung

Social Robotic Lab: FH Potsdam erforscht die Zukunft der Mensch-Roboter-Interaktion

zwei Social Robots von navel stehen in einem Raum auf dem Boden
© Andrea Vollmer

Am Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam startet, unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Heidmann, Forschungsprofessor für Design of Software Interfaces, ein wegweisendes Forschungsprojekt im Bereich der Mensch-Roboter-Interaktion. Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wird im Zeitraum vom 08.02.2024 bis 30.12.2026 eine interdisziplinäre Test- und Experimentierumgebung für soziale Roboter aufgebaut. Ziel ist es, neue Ansätze für das Zusammenspiel von Menschen und Robotern in sozialen Kontexten zu entwickeln und zu erforschen.

Im Zentrum des Projekts steht die Untersuchung technologischer, gestalterischer, methodologischer und ethischer Fragestellungen rund um AI-gestützte Roboter, die Menschen im Alltag unterstützen. Die Roboterplattformen, darunter der navel Social Robot, Furhat und Misty II, bieten umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten für innovative Szenarien im Bereich der sozialen Mensch-Roboter-Interaktion.

Das Social Robotic Lab: Eine Plattform für interdisziplinäre Forschung

Das Projekt wird unter dem Titel „Artificial Intelligence for Social Robot Interactions“ in einem eigens dafür eingerichteten Social Robotic Lab durchgeführt. Hier sollen Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachbereichen, darunter Design, Sozial- und Bildungswissenschaften sowie Informationswissenschaften, zusammenarbeiten. Das Labor wird als Reallabor konzipiert, in dem neuartige Methoden der Mensch-Roboter-Kommunikation praxisnah getestet und erfahrbar gemacht werden.

Neue Technologien für soziale Robotik

Der Durchbruch von KI-basierten Chatbots und Sprachmodellen hat die Interaktion zwischen Mensch und Maschine revolutioniert. Mithilfe leistungsfähiger Sensoren und fortschrittlicher Erkennungstechnologien können Roboter zunehmend auf Gesten, Emotionen und Sprache reagieren. Gleichzeitig eröffnen neue Aktorensysteme völlig neue Möglichkeiten für präzise Bewegungen und feinmotorische Aufgaben. Diese Entwicklungen bilden die Basis für die Erforschung, wie Roboter in sozialen Kontexten, etwa in der Pflege, Bildung oder Unterhaltung, eingesetzt werden können.
Besonders herausfordernd ist die Gestaltung sozialer Interaktionen, da sie von komplexen psychologischen und soziologischen Prozessen geprägt sind. Die Fachhochschule Potsdam verfolgt das Ziel, gemeinsam mit Partner*innen aus Forschung und Praxis, Antworten darauf zu finden, wie Roboter in der Lage sind, auf sozial und ethisch angemessene Weise mit Menschen zu kooperieren. Dabei stehen Fragen nach der Fairness, Diskriminierungsfreiheit und ethischen Vertretbarkeit dieser Interaktionen im Vordergrund.

Soziale Roboter als zukünftige Begleiter?

Letztlich soll das Projekt auch klären, welche Rolle soziale Roboter in Bereichen wie Bildung, Pflege oder als alltägliche Begleiter übernehmen können und welche ethischen Fragestellungen sich dabei ergeben. Können Roboter langfristig zu echten Partner*innen werden, und unter welchen Bedingungen wird diese Beziehung zum Vorteil für beide Seiten? Das Projekt versteht soziale Roboter als soziotechnische Systeme, deren erfolgreiche Entwicklung nur in einer ganzheitlichen Betrachtung des Zusammenspiels von Mensch und Maschine möglich ist.

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