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Pressemitteilung

Dualer Studiengang der Fachhochschule Potsdam leistet bedeutenden Beitrag zur innovativen Straßensanierung in Brandenburg

Staßendetail
© Adobe Stock

Ein wichtiger Schritt für die Verkehrsinfrastruktur in Brandenburg wurde heute mit der Freigabe des ersten Bauabschnitts der Landesstraße L 50 zwischen Fehrow und Drachhausen gemacht. Dabei steht nicht nur die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit im Vordergrund, sondern auch die enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam im Rahmen des dualen Studiengangs Infrastruktursysteme.

Das Bauvorhaben, das in enger Kooperation zwischen dem Landesbetrieb Straßenwesen und der Fachhochschule Potsdam durchgeführt wurde, diente einem dualen Studenten als Forschungsprojekt für seine Bachelorarbeit im Studiengang Infrastruktursysteme. Der Fokus lag auf der Erprobung des innovativen Kaltrecyclingverfahrens, bei dem alte Baustoffe vor Ort aufbereitet und wiederverwendet werden. Diese Methode reduziert nicht nur den Materialbedarf und die Transportwege, sondern verringert auch den CO2-Ausstoß erheblich – ein bedeutender Beitrag zur Nachhaltigkeit im Straßenbau.
„Das duale Studium an der Fachhochschule Potsdam ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Theorie und Praxis miteinander verschmelzen können, um praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln. Die begleitende Forschung durch unsere Studierenden leistet einen wertvollen Beitrag für das Land Brandenburg,“ betont Prof. Dr.-Ing. Ronny Sorge, Professor für Bau und Planung von Verkehrswegen an der Fachhochschule Potsdam. „Innovative Verfahren wie das Kaltrecycling, die im Rahmen solcher Projekte erprobt werden, haben das Potenzial, die Zukunft des Straßenbaus nachhaltig zu gestalten.“

Die enge Verzahnung von Forschung und Praxis ist ein entscheidender Faktor für die Innovationskraft in der Region. Die Erkenntnisse aus der Bachelorarbeit des Dualstudenten sind für die weitere Anwendung des Kaltrecyclingverfahrens von großer Bedeutung. Sie tragen nicht nur dazu bei, Kosten zu sparen, sondern bieten auch konkrete Lösungsansätze für die nachhaltige Entwicklung des Brandenburger Straßennetzes.

Zum Bauabschnitt
Im Rahmen der baulichen Erhaltung wird die Fahrbahn der Landesstraße 50 zwischen Fehrow, Drachhausen und der Bundesstraße 168 in den Abschnitten 160 und 170 im Landkreis Spree-Neiße auf einer Länge von ca. 10,5 km erneuert.
Die Baumaßnahme dient als Erprobungsstrecke für die Herstellung einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) im 1. BA auf einer Länge von ca. 5.000 m unter Nutzung von vorhandenen Baustoffe aus der Altkonstruktion vor Ort (in-situ) als wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Bauweise im Vergleich zu anderen Bauweisen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Abfallerzeugung, Neumaterialbedarf, Transportwege und der damit verbundenen CO2-Erzeugung. Unter Beimischung von Zement mit dem Additiv NovoCrete® soll ein Reißen der Verfestigung und somit ein damit verbundener Rissdurchschlag in den über der Verfestigung aufgebauten Asphaltschichten verhindert werden.

Verkehrsminister Rainer Genilke: „Ich freue mich, dass wir heute die sanierte Landesstraße zwischen Fehrow und Drachhausen wieder für den Verkehr freigeben konnten. Dabei haben wir erstmals das bereits bei einem Radweg erprobte Verfahren des Kaltrecyclings angewendet. Bei diesem innovativen Verfahren verwenden wir fast das gesamte vorhandene Material und es fällt damit weniger Bauschutt an. Das spart Zeit und Geld und ist zudem nachhaltig. Wir wollen dieses Verfahren verstärkt für die Sanierung des Landesstraßennetzes einsetzen und damit die Mobilität im Land sichern. Außerdem freue ich mich, dass wir dieses Bauvorhaben in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam im Rahmen einer Bachelorarbeit durchgeführt haben. Damit zeigt sich, wie konkret und praxisorientiert der duale Studiengang des Landesbetriebs Straßenwesen ist. Damit wollen wir auch in Zukunft dem Fachkräftemangel entgegenwirken.“

Duales Studium Infrastruktursysteme
Im dualen Bachelor-Studiengang Infrastruktursysteme geht es um die Planung, den Bau und den Betrieb von Anlagen der technischen Infrastruktur. Dazu gehören Verkehrsnetze mit ihren Straßen sowie den Schienen- und Wasserwegen genauso wie der sich darauf bewegende private und öffentliche Verkehr, durch den unsere Mobilität gesichert wird. Auch Systeme für die Energie- und Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung gehören ebenfalls dazu. Die Tätigkeitsfelder der Fachleute für Infrastruktursysteme sind eng mit Energie- und Umweltfragen verknüpft. Im Studium wechseln Hochschulsemester mit Praxissemestern, die beim ausbildenden Praxispartner absolviert werdenDie Theorie- und Praxisphasen sind inhaltlich aufeinander abgestimmt.

Kontakt

Prof. Dr. Ronny Sorge
Professor für Bau und Planung von Verkehrswegen
Studienfachberater Infrastruktursysteme (B. Eng.), Infrastruktursysteme Dual (B. Eng.)