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Gründungsforschung: Gründungsmonitor & Publikationen

Zwei Frauen schauen auf Monitor mit abgebildeter Statistik

Hier finden Interessierte eine fortlaufende wissenschaftliche Dokumentation unserer Erforschung von Existenzgründungen und ihren wesentlichen Einflussfaktoren. Ziel der interdisziplinären Forschungsarbeit ist es, Gründungsneigung anhand bestimmter sozialer Parameter nachzuvollziehen und zu verstehen. Anhand der Erkenntnisse soll so eine nachhaltige Gründungskultur an der Fachhochschule Potsdam gefördert und die Angebote des Gründungsservice verbessert werden.

Aktuelle Forschungsprojekte

Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte der Begleitforschung.

Gründungsmonitor: Untersuchung der Gründungsneigung an der Fachhochschule Potsdam

Forschungsprojekt von Ulrike Köpke und Enrico Sass zur Gründungsneigung FHP-Angehöriger.

Gegenwärtige und zukünftige Anforderungen an Führungskräfte, aufbauend auf einer Expert*innenenbefragung

Forschungsprojekt von Enrico Sass zur gegenwärtigen und zukünftigen Bedeutung von Managementkompetenzen.

Gründungsmonitor von Ulrike Köpke und Enrico Sass

Im Rahmen des EXIST-Potentiale-Projektes wurden relevante Daten zum Gründungsverhalten an der Fachhochschule Potsdam erhoben und regelmäßig Befragungen durchgeführt. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf einer groß angelegten Erhebung (02.06.2023 bis 14.07.2023), die alle Angehörigen der FHP zu ihrem Gründungsverhalten befragte. Zusätzlich wurden Absolvent*innen, die innerhalb der letzten 3 Jahre ihren Abschluss an der FHP machten, um Teilnahme gebeten. Die Teilnahme setze kein Gründungsinteresse voraus. Insgesamt lag die Rücklaufquote bei 11,4 % (n=702). Nach einer Datenbereinigung lagen insgesamt 628 Angaben auf Individualebene vor.

Die Ergebnisse zeigten, dass die männlichen Angehörigen der FHP öfter bereits selbstständig sind als die Frauen. Eine ernsthafte Erwägung einer Selbstständigkeit zogen beide Geschlechter gleichermaßen in Betracht. Am häufigsten waren Studierende und Absolvent*innen des Fachbereichs Design selbstständig. Als entscheidendes Gründungsmotiv wurde die Unabhängigkeit genannt, gefolgt von einem Streben nach einer eigenverantwortlichen Tätigkeit ohne Chef*in. Dass kein ausreichendes Startkapital vorliegen würde, wurde hingegen als relevantes Hemmnis genannt. Insgesamt waren die untersuchten Männer risikobereiter und zeigten häufiger ein unternehmerisches Persönlichkeitsprofil als Frauen.

Risikobereitschaft und unternehmerische Persönlichkeit

Alle Befragten wurden gebeten, ihre Risikobereitschaft einzuschätzen. Insgesamt waren die befragten Männer (M=4,18) im Mittel risikobereiter als die Frauen (M=3,52). Weiterhin zeigten die Ergebnisse, dass männliche Studierende und Absolventen des FB Bauingenieurwesen (M=4,70) und Frauen des FB Stadt/Bau/Kultur (M=3,95) im Mittel am risikofreudigsten sind. Dagegen waren männliche und weibliche Studierende und Absolvent*innen des FB Informationswissenschaften am risikoscheusten (3,16 vs. 2,92). Zudem waren Personen, die bereits selbstständig sind oder aber eine Selbstständigkeit ernsthaft erwägen, im Mittel am risikobereitesten (M=4,61 vs. 4,28) gegenüber Personen, die keine Selbstständigkeit erwägen.

Auch hinsichtlich des unternehmerischen Persönlichkeitsprofils zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Die befragten Männer zeigten eine höher ausgeprägte unternehmerische Persönlichkeit als Frauen. Insgesamt scheinen sich Personen des Fachbereichs Bauingenieurwesen am stärksten durch eine unternehmerische Persönlichkeit auszuzeichnen. Informationswissenschaftler zeigen hingegen eine weniger ausgeprägtere unternehmerische Persönlichkeit.

Ergebnisse Gründungsmonitor 2023
  • Statistische Abbildung von Selbstständigen Studierenden und Absolventen nach Fachbereich

    Selbstständigkeit von Studierenden und Absolvent*innen nach Fachbereich

    Die Ergebnisse zeigen, dass über alle Fachbereiche (FB) hinweg — ausgenommen der FB STADT | BAU | KULTUR — Studenten und Absolventen häufiger bereits selbstständig waren und einer beruflichen Selbstständigkeit seltener ablehnend gegenüberstanden als Studentinnen und Absolventinnen. Designer*innen waren am häufigsten bereits selbstständig. Daneben war etwa jeder Fünfte des FB STADT | BAU | KULTUR bereits selbstständig. Für Informationswissenschaftler*innen scheint eine Selbstständigkeit am häufigsten nicht in Frage zu kommen. Erstaunlich ist, dass 0 % der Bauingenieurinnen, jedoch 16,7 % der Bauingenieure bereits selbstständig waren.

  • Statistische Abbildung Selbstständigkeit nach akademischen Status

    Selbstständigkeit nach akademischen Status

    Die Ergebnisse zeigten, dass Männer über alle Statusgruppen häufiger bereits selbstständig sind und für sie seltener eine Selbstständigkeit überhaupt nicht in Frage kommt. Zusätzlich gaben Männer aller Statusgruppen seltener an, dass derzeit einiges gegen eine Selbstständigkeit spricht. Ausnahme bildeten hierbei jedoch männliche Absolventen, die dies etwas häufiger angaben als Absolventinnen. Zusätzlich gaben männliche Studierende und Absolventen häufiger an, ihre Selbstständigkeit wieder aufgegeben zu haben. Bei den Mitarbeiter*innen war der Anteil etwa gleich groß.

  • Statistische Abbildung möglicher Gründungshemmnisse nach Geschlecht

    Hemmnisse einer Selbstständigkeit bei Studierenden

    Personen, die angaben, sich nicht selbstständig machen zu wollen, wurden gebeten, Gründe zu nennen, die gegen eine Selbstständigkeit sprechen. Studierende gaben vor allem das Fehlen einer konkreten Geschäftsidee oder von ausreichendem Startkapital an. Männliche Studenten nannten als weiteren Grund, zu wenig Praxiserfahrungen zu haben. 

  • Statistische Abbildung möglicher Gründungshemmnisse von Absolventen nach Geschlecht

    Hemmnisse einer Selbstständigkeit bei Absovent*innen

    Personen, die angaben, sich nicht selbstständig machen zu wollen, wurden gebeten, Gründe zu nennen, die gegen eine Selbstständigkeit sprechen.  Absolvent*innen gaben vor allem die zu hohen oder schwer kalkulierbaren Risiken an. Männliche Absolventen führten zusätzlich an, nicht über genügend Startkapital zu verfügen.

  • Statistische Abbildung Gründungsmotivatoren von Studierenden nach Geschlecht

    Motivatoren einer Selbstständigkeit bei Studierenden

    Personen, die angaben, bereits selbstständig zu sein oder eine Selbstständigkeit zu erwägen, wurden zusätzlich zu ihrer Motivation befragt. Studierende und Absolvent*innen gaben vor allem Unabhängigkeit und das Streben nach einer eigenverantwortlichen Tätigkeit ohne Chef*in als Motivatoren an. Größere Geschlechterunterschiede existierten vor allem bei den Motivatoren, ein höheres Einkommen zu erzielen oder eine konkrete Geschäftsidee umsetzen zu wollen, wobei Männer diese Motive häufiger benannten. Für Frauen scheint dagegen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie relevanter zu sein.

  • Statistische Abbildung möglicher Gründungsmotivatoren von Absolventen nach Geschlecht

    Motivatoren einer Selbstständigkeit bei Absolvent*innen

    Personen, die angaben, bereits selbstständig zu sein oder eine Selbstständigkeit zu erwägen, wurden zusätzlich zu ihrer Motivation befragt. Studierende und Absolvent*innen gaben vor allem Unabhängigkeit und das Streben nach einer eigenverantwortlichen Tätigkeit ohne Chef*in als Motivatoren an. Größere Geschlechterunterschiede existierten vor allem bei den Motivatoren, ein höheres Einkommen zu erzielen oder eine konkrete Geschäftsidee umsetzen zu wollen, wobei Männer diese Motive häufiger benannten. Für Frauen scheint dagegen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie relevanter zu sein.

Publikationen der Zentralen Einrichtung Gründungsservice & Managementqualifikationen

Kontakt

ZEGM – Zentrale Einrichtung Gründungsservice und Managementqualifikation

Raum 3.01
Projektmitarbeiterin P³Dual und Fachkräftemangel
Professor für Existenzgründung und Managementtechniken
Leiter Gründungsservice

Gefördert durch:

  • EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft

    Das Projekt wird im Rahmen des EXIST-Programms durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.